EIN BRIEF AN DIE ADVENTSZEIT … AUF SOCIAL MEDIA

Diesen Beitrag schrieb ich 2017, kurz vor meinem Abflug in den Schnee, in die Cotswolds. Ich weiß noch genau, wie ich mich damals fühlte, total müde und aufgerieben und unglücklich mit Social Media.

Seit dem ist viel passiert. Ich habe den Artikel noch einmal gelesen, ein bisschen überarbeitet, um ihn aus der "Jetzt"-Sicht abermals zu veröffentlichen. Weil er noch immer wahr ist und noch immer passt. Auch dieses Jahr hab ich mich zurückgezogen, gegen Weihnachtsschöacht und Produktpräsentationen en masse entschieden hab bewusst keine zig Verlosungen angenommen und halte die Werbung, die auf meinem Kanal wirklich passiert, weiterhin sehr sortiert. Ich mag das so. Ich mag, wohin sich mein Jahr 2018 beruflich entwickelt hat, ich mag meine zurückgewonnene Unabhängigkeit, meine zurückgewonnene Adventszeit, zurückgewonnene Freude am Auspacken, Wünschen, Schenken – fernab der Konsumschlacht. 


Auf den sozialen Medien hab ich es schon mitgeteilt, vermutlich war es sogar abzusehen: ich hab mich zurückgezogen. Ich bin auf Abstand gegangen, Ich hab nicht aufgehört, ich bin nicht verschwunden – obwohl ich mir seit Monaten so vorkomme. Also würde ich langsam verschwinden. Und mit mir mein Biss. Meine Leidenschaft für diesen Beruf. Fürs Bloggen. Für die Arbeit in den sozialen Medien.

Es ist nichts Neues, dass gerade Instagram zu einem Hamsterrad geworden ist, in dem du entweder vermeintlich stolz und locker mitläufst, ohne dein Tun als Marionette zu hinterfragen oder so lange stolperst, bis du aussteigst. Meistens müde. Umhergeworfen.

Früher folgte ich auf Instagram Menschen, die wirklich etwas konnten.

Heute sind die, die etwas am besten können die, die augenscheinlich die meisten Follower haben.
Während sie nur genau das können. Follower haben.
Niemand tut mehr etwas, als mit kalten, weil fotografiertem Kaffee vorm Laptop zu sitzen und mit der Smartphone-App die Sättigung aus dem Hintergrund zu ziehen und einen Partner in der Bildunterschrift zu verlinken.
Ohne sich selbst am nächsten Tag noch daran zu erinnern, welchen eigentlich.

***

Vor 2 Wochen saß ich hier, wenig in Weihnachtsstimmung, vor einem Feed voller geschmückter Bäume.
Und ich wage die These, dass kaum jemand die Weihnachtstanne wirklich aus sentimentalen oder traditionellen Gründen schon am 24. November aufstellte, sondern, dass sich das schnell und dürftig geschmückte Ding einfach besser im Fotohintergrund machte. Wie soll denn sonst auch Weihnachtsstimmung für die 32 Kunden aufkommen, die man in 19 Tage quetschen muss.

Jetzt kann man das lächerlich oder überzogen finden. Aber vielleicht war das mein Schlüsselmoment. Der finale.

Ich bin hoffnungslos romantisch.
Erst recht an Weihnachten, in der Adventszeit.
Nicht nur wenn es um Beziehungen oder Dates geht.
Auch wenn wir von liebgewonnenen Erinnerungen sprechen, von Zuneigung, Freundschaft, Nähe, überhaupt Gefühl im Herzen, Nächstenliebe, von all diesen Werten, die dieses Fest mit dem wir uns schon Wochen vorher überschütten, in sich trägt.

Social Media hat mir das kaputt gemacht.
Und ich bin gerade dabei mir meine Adventszeit im Privaten zurückzunehmen, 

Ich weiß, dass es vielen so geht. Weiß, wie viele meiner Kollegen unglücklich sind, aber nicht öffentlich darüber sprechen, es nicht zeigen wollen. Ich sehe großartige, kluge und interessante Blogger sich zurückziehen. Einige davon endgültig das Feld räumen, abhauen, was anderes machen. Weil der Spaß weg ist. Es gab Momente, da habe ich mich dagegen aufgebäumt, natürlich auch dafür viel Kritik einstecken müssen, hab nicht einmal gegen Influencer, aber gegen diese gleichgemachte Pest von Schein, Lüge und Dreistigkeit gekämpft, die so viele da draußen feiern.
Ich hab mich aufgerieben. Das ganze letzte Jahr über. 
Ich hab das hier immer mit Leib und Seele gemacht. Ich war immer mit vollem Herzen dabei, immer zu 100% Ich, ganz nah an mir dran, viel zu viel von mir erzählt.
Lieber angeeckt und nicht gefallen, als eine leicht verdauliche Rolle zu spielen.
Ob mans mir nun geglaubt hat oder nicht.

Den Preis dafür zahlte ich im letzten Jahr.
Ich bin erschöpft.
Ich bin ein bisschen kaputt.

Wenn Social Media dich krank macht, dann hilft es nicht, dich in ein Detox-Camp in Indonesien zu begeben und zu feiern, dass du 3 Wochen nicht gescrollt hast, während dann aber doch irgendein Partner diese Reise bezahlt hat.
Ich muss und musste umdenken, mich rausziehen, Distanz bekommen.

Und einer der ersten Schritte war, mich aus dem Weihnachtsrummel rauszuziehen.


Ich sagte alle Einladungen ab.
Ich cancelte die meisten Kooperationen und Pläne. Keine weitere Wishlist. Nicht noch mehr Konsum. Echt nicht,
Kann das nicht.
Ob ich Angst habe, dass ich damit meinen Job aufs Spiel setze?
Die Kunden sauer sind?
Sich nicht mehr melden, mich nicht verstehen?
Klar.
Sehr.
Aber ich kann gerade einfach nicht anders.
Brauche die Distanz und den Abstand,
Ich schmiss den ganzen Contentplan um, feuerte alles raus, was mir nicht wirklich am Herzen liegt.
Ein zwei Traditionen, mit denen dieser Blog groß geworden ist.
Und ansonsten bin ich raus.
Muss ich raus sein, damit mich nicht mehr alles jeden Tag wie eine riesige Farce vorkommt, die all jenen am besten steht, die sich nicht zu schade sind, in dieser angeblich so besinnlichen Zeit, all die zahlenden Partner abzuklappern, die noch ein bisschen Budget übrig hatten. Irgendwie muss man die Designertaschen unter dem Baum ja bezahlen, die man mit Glück zu verwechseln gelernt hat.

Ohne Liebe, ist es nur eine Konsumschlacht.

*** 
Ich hab kein einfaches Jahr hinter mir, da will ich mir das bisschen Gefühl für Weihnachten, nicht auch noch kaputt machen lassen, von einer Mediensammlung, die sie doch eigentlich, verückterweise, erst so richtig wecken sollte ..

Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann vielleicht, dass ihr diesen Beitrag ein bisschen sacken lasst. Dass ihr ihn nicht als Abrechnung lest.
Viele meiner Kollegen, wie zum Beispiel die wunderbare Elina von Bare Minds oder auch Juliane von Style Shiver, haben sich wirklich schöne, liebevolle Kooperationen ausgedacht, die passen und denen ich abnehme, dass es hier um eine Freude für die eigenen Follower geht.

Und: ihr müsst euch keine Sorgen machen, natürlich blogge ich weiter, natürlich gibt es auch weiterhin Kolumnen und einen Podcast. Ich muss nur ein bisschen Distanz reinbekommen, für mich, Lina, den Menschen, der bin ich nämlich noch.
Auch wenn vielleicht genau das der große Fehler ist, zwischen allen anderen  Accounts, die gerade trenden.

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Comments

  • Ich verstehe was du meinst und find es ist gar kein Bashing. Vor ner Woche hab ich nen Screenshot einer recht bekannten Traveltante gemacht die in zwölf aufeinander folgenden Bildern ernsthaft 9 verschiedene Kooperationen hatte (die restlichen drei waren dann doppelte Koops) also kein einziges Bild von den letzten 12 „einfach so“ oder mit Mehrwert. Wer nimmt dass denn einem ab, wer findet das sinnvoll oder schön? Ich habe eine handvoll Leute denen ich folge, die auch richtig schöne Kooperationen machen, die Freude bereiten, selten sind und glaubhaft, ehrlich. So etwas finde ich schon schön. Und deinen Blog, dein Instagram liebe ich nach wie vor. Weil alles kann und nichts muss. Ist da eine Kooperation dann verpackst du sie locker, passend, glaubwürdig und mit ganz viel Ästhetik. Und außerdem bist du noch eine von den ganz wenigen, die doch so schön schreiben! Und ich liebe es zu lesen! Immerschon. So, jetzt hat das alles nicht wirklich einen zusammenhängenden Faden, aber ich wollte es wohl einfach mal loswerden. Ich bleibe ganz großer Fan, egal was kommt oder eben dann vielleicht auch einmal nicht kommt. <3

  • Ich glaub viele können dich verstehen.. ich bin dieses Jahr sehr oft meinen Feed aufgeräumt und bin einigen entfolgt, weils mir beim zuschauen schon zu viel war.
    Auch wenn du auf IG aufhörst, bleib ich dir hier auf dem Blog eine treue Leserin.
    Du bist eine wunderbare Autorin, triffst mit dem was du schreibst genau ins Herz!

    Ich wünsch dir eine ruhige Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und einen tollen Start ins neue Jahr 🙂

  • Liebe Lina!
    Ich finde nicht, dass dein Text auch nur im entferntesten nach Bashing klingt. Im Gegenteil. Dein Text verkörpert eigentlich genau die weihnachtliche Botschaft, die so viele in der Adventszeit vergessen: Sich mal rausnehmen, sich Zeit für sich und die Menschen und Dinge nehmen, die eben WIRKLICH etwas bedeuten. Keine Rechtfertigungen notwendig. Ich liebe deinen Blog, liebe eben genau, WIE du deine Arbeit machst – durchdacht, mit Gefühl und Mehrwert, ehrlich. Auch die Kooperationen. Selbst wenn du mal mit einem Partner wie „e wie einfach“ zusammenarbeitest, habe ich bei deinem Beitrag dann nicht das Gefühl, dass du mir einfach was verkaufen willst, sondern lerne etwas für meinen eigenen Umgang mit Ressourcen dazu, ohne das beworbene Produkt kaufen zu müssen. You’re Doing hell of a job. Wirklich. Genieß die Ruhe und bleib bitte ganz genau so integer wie du bist. <3

    Allerliebste Grüße
    Isabelle von https://gintonictogo.wordpress.com

  • Völlig nachvollziehbar. Ich glaube mir würde es an deiner Stelle genauso gehen. Glücklicherweise habe ich mit Social Media nicht viel am Hut und folge (bis auf einige Ausnahmen wie dir) nur noch privaten Profilen oder Fotografen. Diese Konsum-Schlacht ist furchtbar und jeder sollte sich mal wieder fragen was wirklich im Leben zählt. Ganz besonders in der Adventszeit…

    Lass dich nicht stressen, ich freu mich wenn etwas von dir kommt. Bin aber auch nicht traurig wenn der nächste Beitrag auf sich warten lässt. Hauptsache du findest wieder zu dir. Alles Liebe.

  • Ich finde es sehr gut das du das Thema ansprichst und verstehe dich sehr gut.
    Es ist halt echt eine Konsumschlacht geworden, ich konnte schon ab dem Zeitpunkt der Adventskalender Losspiele kaum einen Blog im Dezember mehr ernst nehmen. Deinen aber schon! 🙂 Es ist richtig auch mal raus zu sein, wenn das heißt man selbst zu sein!
    Bei weihnachten sollte es nie um Konsum gehen, sondern immer um Liebe und Zeit miteinander
    In diesem Sinne wünsche ich dir ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen krummen, aber liebevoll mit der Familie geschmückten Weihnachtsbaum

  • Ich verstehe dich. Ich verstehe dich absolut.Mir geht es ähnlich. Nur ist der Unterschied, das ist nicht mein Job. Und da kann ich mir vorstellen dass es noch schwieriger ist herauszufinden wie es weiter gehen kann. Ich hoffe sehr, dass du deinen Weg findest. Dass du einen Kompromiss findest, dran zu bleiben und doch nicht zu viel beeinflussen zu lassen. Denn das, was du hier auf dem Blog machst, das ist fantastisch. Und es wäre verdammt traurig wenn das irgendwann nicht mehr wäre. Weil das hier ein Wohlfühlort ist, ein Ort zum eintauchen und nachdenken. Zum Inspirieren, gucken, lesen und sich freuen.
    Ich habe vor ein paar Tagen drei Apps von meinem Handy gelöscht. Twitter, Snapchat, Instagram. Weil es mich zu sehr beeinflusst hat, zu sehr eingenommen hat. Ich wollte das nicht mehr. ESi stn och ungewohnt. Manchmal vermisse ich sogar dieses Apps. Aber im großen und ganzen bin ich froh dass ich da erst mal weg komme von. Vielleicht nicht für immer, irgendwie macht es ja doch Spaß Bilder zu teilen. Aber zumindest für einen Monat. Oder zwei.

    • Ich bin da ganz bei dir!

      Habe selbst im Juli alle Social Media Accounts lahm gelegt mit dem Ziel „wenigstens“ 1 Monat durchzuhalten. Heute knapp 5 Monate später bin ich noch immer nicht zurückgekehrt und das wird auch so bleiben. Genieß die stille Zeit und das besinnen auf sich selbst!!

  • Seit ich dieses Jahr richtig ins Berufsleben gestartet bin habe ich konsequent meinen Medienkonsum (alle Kanäle) reduziert. Ich habe keine Lust mehr auf hohle, leblose Stillleben, die nur noch den Konsum preisen. Keine Lust auf Friede-Freude-Eierkuchen, wenn ich dahinter keinen echten Menschen mehr erkennen kann. Ich will mich lieber damit beschäftigen wie ich im Leben weiterkomme anstatt anderen nur noch dabei zuzusehen ohne zu wissen, ob es echte Motivation oder lediglich eine Kooperation dahinter steckt. Blogs lese ich nicht mehr (nur noch vereinzelte Artikel) deinen lese ich noch, weil ich das Gefühl habe, dass du damit ins Jahr 2004 zurückkehrst. Damals als alle noch anonyme Blogs hatten und diese wie Tagebücher führten und man tatsächlich einen anderen Menschen dahinter wahrnahm und dieser den Blog nutzte, um Gedanken und Gefühle mutig in die Welt zu schreiben.
    Mein letztes Jahr war hart. Und hat mich aufgerieben, mich gefestigt und weitergebracht. Und wenn ich in dieser Social Media Farce nur eine Person unterstützen kann, indem ich ab und zu ein Like oder einen Comment hinterlasse, dann bist diese Person du, Lina.

    Frostige Grüße aus dem Süden
    Kathi

  • Liebe Lina,
    ich finde das ganz natürlich. Du darfst das, die Adventszeit GENIEßEN und einen Gang runter schlalten. Mir ist aufgefallen, dass du nicht mehr so viel Content auf allen möglichen Kanälen bringst, – und habe das nicht negativ gewertet, sondern „nur“ vermisst. Ich habe dran öfters kurz dran gedacht, was grade bei dir Stressiges abgehen könnte – und dann kam diese Stimme in meinem Kopf, die sagte: vielleicht hat sie einfach grade (wie du) lieber einfach ihre Ruhe – einfach nur für sich. Vollkommen legitim, vollkommen okay. Das waren wirklich nicht lange Momente – jeder baut ja bekanntermaßen erst mal an seinen Bausstellen, – aber wie die anderen acht Kommentierenden bin ich der Meinung: du hast jedes Recht dazu, deine Ruhe zu haben, das zu tun, was dir grade gut tut. Und jeder versteht, wenn sich der Wind ändert und man die Segel danach drehen muss, weil gegen den Wind zu fahren einfach irgendwann auszehrt und alle Kraft auffrisst. Du machst das richtig. Und du nimmst uns ja mit – diese Offenheit und Vertrauen sind in meinen Augen genauso wertvoll wie zehn neue Beiträge. Genieß‘ die vorweihnachtliche Zeit! Ich wünsche dir einen schönen Jahresausklang – ♥

  • Ich finde es total schade, dass Bloggerinnen wie du, die ich wirklich inspirierend finde und die sehr glaubwürdige und schöne Kooperationen machen, inzwischen ein bisschen von diesen Instagram Influencer-Queens, die zwar 1000e von Followern, aber keinen Mehrwert haben, in den Hintergrund gedrängt werden. Ich hoffe irgendwann lässt das wieder nach und das richtige, echte bloggen rückt wieder mehr in den Vordergrund. Ich freue mich auch viel mehr über einige qualitativ hochwertige tolle Texte von dir als über ganz viele Posts, hinter denen keine Seele und kein Gefühl steckt!
    Alles Liebe,
    Laura

  • Liebe Lina,
    ich bin sonst eher still, aber zu so einen guten Kommentar musste ich einfach schreiben dass ich ihn toll finde! Nicht schön von dem her was du beschreibst, aber schön wie du es beschreibst und worauf du hin willst! Ich folge auf IG kaum einem Lifestyle-Profil, dadurch bekomme ich diese Konsumschlacht nicht direkt mit, ich weiß aber was du meinst (die Profile denen ich folge habe ich schon vor längerem aussortiert und folge nur noch wenigen, die meisten davon haben irgendwie mit Kunst zu tun). Bei Blogs ist es genau das gleiche, es sind nur noch sehr, sehr wenige die ich regelmäßig lese, und bei denen steht noch der Inhalt im Vordergrund, nicht wer was gezahlt hat. Und dazu gehört auch deiner!
    Ich wünsche dir eine schöne, ruhige Zeit bis Weihnachten! lg Birgit

  • Genau aus diesem Grund bin ich so enttäuscht von fafine. Das ist nur noch eine Kooperation nach der anderen, nur noch gesponserter Content. Mir ist klar, dass man damit als Blogger u.a. seine Brötchen verdient, aber es ist nur noch eine reine Dauerwerbesendung

    • Ja, dem stimme ich zu. Geht mir genauso. Ist aber nicht nur bei fafine mittlerweile so schlimm. Viele viele You Tube Kanäle sind Dauerwerbesendungen, es kommen ausschliesslich Cooperationen. Einen Hinweis darauf und dieses „Wir kennzeichnen das“ macht das auch nicht besser. Viele Instagram Kanäle sind davon ja auch betroffen, fast alle.
      Ich behaupte einfach mal, so ist das eben, wenn man ein Hobby zum Beruf macht.
      Ich nehme Lina da aus, weil sie schreibt. Sie ist Bloggerin, aber ich finde hauptsächlich ist sie Autorin. So würde ich dich, Lina, beschreiben. Du hast eine Gabe den Menschen teilhaben zu lassen in dem was du schreibt, beneidenswert. Als wäre man mittendrin. Daher wünsche ich mir von dir auch weniger Kooperationen, ich weiss du verdienst damit deinen Unterhalt, aber ich wünsche mir mehr Text, mehr Geschichten, vielleicht Poesi.

      Liebe Grüße
      Julia

  • Ich finde es unglaublich wichtig, dass das was man beruflich macht, auch wirklich Spaß bringt. Wenn das momentan nicht mehr richtig der Fall ist, wenn man sich auch nur in Teilbereichen unwohl fühlt, muss man zwangsläufig auf Distanz gehen. Das ist wichtig um für sich einen Weg zu finden. Und ich glaube, dass wirklich treue Leser auch treu bleiben, wenn weniger auf Instagramm kommt. Und ich sehe es genauso, dass Soziale Media krank machen. Man vergleicht sich mit anderen, sieht was andere haben, was man selbst vielleicht auch haben möchte. Grade aber in der Weihnachtszeit finde ich es schön sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Ich verbinde mit Weihnachten auch eine gewisse Ruhe, Stille und Friedlichkeit, die man in den Sozialen Medien wenig findet. Ich hoffe du findest für dich einen Weg und die richtige Distanz um weitermachen zu können, denn ich liebe deine Texte und lese sie sehr gerne.
    Liebe Grüße

  • Extra nochmal zurück gekommen, weil ich doch kommentieren muss. Ich verstehe dich total und finde es auch traurig, dass nicht das Können sondern die Follower im Vordergrund stehen, zumal die ja oftmals eh auch gekauft sind. Aber das ist alles ein anderes Thema und ich will mich auch gar nicht reinsteigern.
    Ich wünsche dir, dass du weiter das machen kannst, was du liebst und soooo gut kannst: das Schreiben. Das Kooperationspartner auch solche sind, weil du so gut bist, in dem was du machst und an deiner Seite bleiben. Das wünsche ich natürlich auch uns, deinen Lesern, damit du weiterhin für dein Können entlohnt wirst und wir noch viel von dir lesen können.
    Ich wünsche dir eine wundervolle Advents- und Weihnachtszeit.
    Katha

  • Ich stimme dir da so zu! Ich muss sagen, dass nicht nur die Influencer, sondern vor allem auch die breite Masse Schuld ist, die diesen größtenteils Blödsinn feiert. Leider ist nicht nur Social Media „verseucht“, sondern auch die Leute im realen Leben. Selbst hier bin ich von Konsum hungrigen Menschen umgeben, die z.B. am liebsten zig Adventskalender hätten. Mich ekelt das alles an, dieses konsumieren ohne Limit, Hauptsache besitzen besitzen besitzen. Ich habe mich dieses Jahr demonstrativ gegen eine Weihnachtswishlist entschieden und habe damit auch oft angeeckt. Generell überlege ich mir jetzt 2x, ob ich mir nun etwas kaufe oder nicht.

    Ich frage mich ja immer wieder, warum sich Menschen überhaupt mit so viel materiellem umgeben müssen. Diesen Menschen fehlen bestimmt grundlegende Werte oder Konstanzen im Leben. Ich weiß, dass ich mit dieser Aussage ziemlich provoziere, aber diese Gedanken lassen mich nicht los. Seitdem ich mich von einer mittelschweren Depression erholt habe, sehe ich die Welt nun mit anderen Augen. Ich bin oft so glücklich, dass ich weinen könnte vor Freude und Dankbarkeit – nicht weil ich alles habe, aber weil ich genau das habe, was im Leben wirklich zählt. Darum werde ich dieses Jahr auch einige Reden schwingen, die von Herzen kommen. Das Fest der Liebe ist für mich genau das, was es ursprünglich mal gewesen ist. Das lasse ich mir von niemandem nehmen.

    Ein Dasein reduziert auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Das macht glücklich. Ich hoffe, dass du trotz Social Media Wahnsinn die besinnliche Stimmung wiederfindest und das Fest genießen kannst!

    Liebe Grüße
    Vicky

  • Liebe Lina, ich weiss nicht, ob meine Kommentare ankommen. Aber ich versuch es. Ich möchte nämlich etwas loswerden.
    Seit langem folge ich dir. Und gerade habe ich das Gefühl Dir unbedingt schreiben zu müssen. Habe gerade den obigen Beitrag gelesen und bin gerührt. Gerührt, weil ich mich in vielen Worten wiederfinde. Und das ist das Schöne an deinem Blog. Dass du Herzen berührst, weil du so echt bist. Da ist kein Fake, du sprichst aus Herzen. Und die sprichst Dinge an, die früher oder später jeder Mensch fühlst. Ich bin zurzeit auch in einer Phase, die einfach schrecklich, ich einfach nicht mehr kann und will. Beruflich sieht es bei mir mies aus. Und ich tanke durch deine Beiträge Kraft.
    Und dafür möchte ich dir danken.
    LG
    Nancy

  • Hallo Lina, ich habe dich über Bloglovin entdeckt und danke dir sehr für diese Zeilen.
    Ich denke, die Detox-Phase ist sehr gesund.
    Zeit, um darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist und nicht, was andere vielleicht von einem erwarten.

    Ich habe auch ein ganzes Stück zurück gerudert, muss und will einfach nicht mehr jeden Tag so massiv präsent sein.
    Dafür nehme ich mir mehr Zeit, um auf lesenswerten Beiträgen einen Kommentar zu hinterlassen und nehme intensiven Anteil am Geschehen. Das alles ist früher einfach zu kurz gekommen.
    Es tut so gut, einfach mal das zu tun, wozu man auch wirklich Lust hat.

    Es ist also goldrichtig, dass du dich erst einmal zurück ziehst! Du bist ja nicht komplett weg vom Fenster, sondertn sammelst erneut deine Kräfte 😉
    Dafür stehst du wie der Phönix aus der Asche auf …

    Wie du siehst, bin ich nicht die Einzigste, die deinen Standpunkt gut heisst. Ich hoffe diesem Beispiel werden noch viele Blogger folgen.

    Alles Liebe Tina

  • Ich weiß was du meinst. Erst vorhin hat mich mein Instagram Feed so richtig kalt gelassen, null Inspiration, null interessanter Kontent, nichts was mich weiter bringt, nichts was mein Auge erfreut. Ich habe 20 Menschen entfolgt. Ich kann kein oberflächliches Gedöns mehr lesen.
    Was mir auffällt: Leute, die richtig Persönlichkeit zeigen und etwas zu erzählen haben, bzw. etwas ihrer Seele zeigen, über ihre Probleme schreiben, sich verletzlich machen… das sind die, die nicht nur viele Follower haben, sondern auch verhältnismäßig viele Likes. Daneben gibt es natürlich noch die Models, die durch ihr bloßes Gesicht über 200.000 Follower erreichen. Das ist der Wahnsinn, damit haben sie mehr Reichweite als Menschen die wirklich probieren, etwas zu verändern.
    Es wäre toll wenn dieser ganze Werbequatsch aufhört, dieses werben für noch mehr Konsum, noch mehr leere Gegenstände ohne Seele. Was du wirklich kannst ist schreiben, ich weiß du musst deine vier Wände und Lebensmittel bezahlen, aber in den Worten liegen wirklich deine Stärken. Nutze sie, und es kann nicht mehr allzu viel passieren. Die Menschen lieben insgeheim Authentizität und Verletzlichkeit, sie wissen es vielleicht nur nicht alle.

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