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XXL FESTIVALBERICHT – HURRICANE 2018

Hurricane, immer wieder Hurricane. Es auszulassen würde sich wie eine Absage an alle die gemachten Erinnerungen anfühlen, die jedes Jahr nur besser werden. Das geht nicht nur mir so. Wer sich einmal in ein Festival verliebt hat –  sich zwischen Musik und Menschen wirklich finden konnte, der gibt das nicht wieder auf, auch nach 3 Erkältungen nicht.  Hurricane, das ist irgendwie das Zuhause, das immer Regen zeigt und immer den kleinen Sommer bringt. Wie ein Geburtstag in der Familie, den du nicht auslassen kannst. Hurricane ist Zurückkommen.

Seit mittlerweile 3 Jahren bin ich gemeinsam mit Firestone unterwegs, sitze jedes Jahr wieder im roten Bulli, irgendwo auf der Rückbank, auf dem Weg nach Scheeßel, zwischen den Landstraßen und der Pause im Waldstück. Natürlich regnet es jeden Mal, natürlich müssen wir auch immer an einer Tanke oder Haspa halten – oder uns verfahren. Das hat Tradition. Das Landhotel Schnuck in Schneverdingen, in dem wir schlafen, übrigens auch. Hier sind wir schon mit nassen Gummistiefeln auf der Vorsichtsplane des Hotels fast ausgerutscht, haben das Frühstück brutal verpasst (Ole, unvergessen!) oder durchnässte Festivalschwestern aufgenommen um ihnen die heiße Dusche zu ermöglichen, die sie sich härter als wir verdient hatten. Hurricane ohne Firestone? Ohne die Hüte, die ich nicht verstehe (und die alle lieben), ohne die gemeinsame Busfahrt mit dem ersten Bier zum Gelände? Das würde sich falsch anfühlen. 

Außer der Crew mit im Bulli? Die Jungs von den Kill Strings, die nicht nur auf dem Hurricane spielen werden, sondern auch die beliebte Waldpause musikalisch untermalen werden. Ein Acoustic Konzert zwischen (reingeschummeltem) Dosenbier und Mischwaldlichtung, irgendwo vor Schneverdingen. Ey Firestone, das wird jedes Jahr besser. 

MUSIC STAYS MY FIRST LOVE

IN DIESEM BEITRAG WERDEN KÜNSTLER UND MARKEN GENANNT. ER IST UNBEZAHLT, GILT ABER AKTUELL DENNOCH ALS WERBUNG ZU KENNZEICHNEN

Mehr von den Jungs findet ihr übrigens hier // Am kommenden Samstag (30.06.2018) spielen sie außerdem beim Emergenza-Finale im Knust, da werd ich natürlich auch vor Ort sein!

FREITAG

Bändchen überstreifen und festziehen, Regenjacke überwerfen, Gummistiefel vergessen, auf die bequemeren Vans setzen und einfach das Beste hoffen. Es ist ein bisschen Niesel angesagt, das ist schon ok für jemanden, der in den letzten Jahren viel Kummer und gussartige Regenfälle rund um Scheeßel gewohnt ist. 
Ich klinge jetzt kitschig, aber ich bin auch 6 Jahre später noch immer aufgeregt, wenn ich durch die großen Buchstaben laufe, am Riesenrad und der White Stage vorbei, Grün sehen – und ankommen. Gerade spielen die Donots, danach Feine Sahne Fischfilet. Wir bleiben, holen zu viel Bier, schaffen es trotzdem und werden warm... 

HIGHLIGHTS

Klar: Marteria 
Wenn Marten spielt, gehst du hin. Das will das Festival-Gesetz so und sorgt dafür, dass du nie, nie nie enttäuscht wirst. 
Es war mein ... vielleicht 6. Marteria Konzert?
Immer gut! #dieletzten20sekunden

 

#MEH

Vielleicht Billy Talent? 
Ich weiß nicht, ich stand sicher einfach falsch oder hab den Vibe . nicht so abbekommen, aber der Sound war mies und irgendwie das alte Gefühl nicht mehr da, das ich 15 Jahre lang mit dieser Band verbinde.. 

 

BANDS DIE ICH GESEHEN HABE

Donots
Feine Sahne Fischfilet
The Offspring
Broilers
Billy Talent
Marteria

1 KLEINE BÜHNE

Auf dem Festivalgelände da steht 'ne kleine Bühne
Auf ihr stehen keine Stars, trotzdem hat sie Gefühle
Der Mischer ist 'n Rocker und pennt die ganze Zeit
Ganz ehrlich, die kleine Bühne tut mir Leid
Meistens sitzen sechs Hippies vor ihr in 'nem Schneidersitz
Man hat keine Fans, nur weil man ein bisschen kleiner ist
Das Licht ist 'n Witz, und die alten Boxen rauschen
Die kleine Bühne hat's so satt, würd' so gerne mal tauschen
Einfach mal groß sein und im Scheinwerferlicht
Kleine Bühne, deshalb schreib' ich für dich

Da ist die Grüne, die Blaue, die Rote, die Weiße, der Playground vorm Infield ... und da war in diesem Jahr auch erstmals die Firestone Bühne. 
Platz für kleine Bands. für Underdogs und Newcomer. 

Warum man die lieben muss? Weil Marsimoto es schon so, so oft erklärt hat und es davor einfach richtig, richtig viel Spaß gemacht hat!

Da stehst du. Da am Rand. Ich hab dich nicht gesehen, aber sie erkannte dich. Ohne dich zu kennen. Ohne dich je gesehen zu haben. Wir kommen dir näher, ich auf dich zu. Und mein ganzes Herz kickt. Es ist einer unserer Momente. Die sind immer genau so. 

Ich traue mich nicht dich zu umarmen, dabei lag ich gerade noch nah bei dir. Ich traue mich kaum dir in die Augen zu sehen, obwohl du meine suchst. Ich will dir so viel sagen und am Ende spotte ich nur kurz. Wir hängen zwischen den Kooks und deinem Funkspruch, zwischen unseren Missverständnissen, verpassten Chancen und meiner kleinen Unsicherheit.

Ich will dir sagen, dass du mich heute Abend treffen sollst, dass ich wieder an der kleinen Bühne warte, meinetwegen auch zu lange. Will stehen bleiben, will mich trauen, dir eigentlich sagen, wie sehr ich mich freue dich gefunden zu haben, zwischen allen, zwischen 60'000 Menschen .. und laufe weiter. Rückwärts weiter. Aber von dir weg.

Was kann ich schon erwarten? Und ich will nicht zu viel erwarten, nichts versprochen kriegen, das ich dann vermissen könnte.
Das hier sind immer noch wir, die Tüte Festivalkonfetti vor der grünen Bühne. 

Du und ich, wir sind neben den Bands und dem Regen – das Hurricane. Seit 5 Jahren eine Story, ziehen uns immer lange genug an, um uns nur Momente später wieder abzustoßen. Vielleicht ist das alles, was wir sein können. Ein Augenblick, eine Umarmung, ein Wiedersehen, kein Kuss, doch eine Nacht .. diese Nacht.

Vielleicht sind wir nicht dafür gemacht zu dauern, vielleicht können wir nicht anders, als nur aneinander vorbei und alle 365 Tage ineinander zu rennen. Vielleicht ist das der Zauber. Das glauben viele, du vermutlich auch. Und trotzdem will ich nur einen Moment, um zu sehen, warum ich mich jedes Jahr wieder darauf freue, dass Juni wird, wissen wie es wäre, wenn du ganz kurz greifbar bleibst und ich neben dir liegen. Ich will nur kurz stehen bleiben. Ich will kurz wissen wie du bist.

 

SAMSTAG

Du siehst es der Gruppe an, als sie sich eher still und ziemlich langsam auf den Parkplatz zubewegt – die letzte Nacht und der vorletzte Weißwein aus dem Plastikbecher (warum?!) steckt uns in den Knochen, fürs Kontern sind einige (noch) zu feige, für Schlaf ist keine Zeit mehr. Wir überlassen das finale Wecken den Jungs von Deeper Than Fear, die uns am Bulli mit den Acoustic-Versionen ihrer Songs langsam zurück auf Temperatur bringen, bevor wir wieder zurück aufs Gelände fahren und die Band noch mal in laut auf der kleinen Bühne sehen. 

Überhaupt ist der Samstag so ein Tag, an dem ich gar nicht so viel auf dem zettel habe oder unbedingt sehen muss. Die Kooks sind gesetzt, klar, aber alles andere kann einfach passieren. Mir ist nach Kässpätzle und guter Gesellschaft, der Rest ergibt sich. 
In dieser Crew sowieso. Die hat sich nämlich genau so ungeplant zusammengefunden, einfach gefunkt und gepasst. Nur die Wenigsten kannten sich vorher,  jeder hat Bock darauf einfach eine gute Zeit zu haben – vielleicht ist das unser Kitt und der einzige gemeinsame Nenner den du brauchst, wenn du miteinander bei 19°C und mit gelber Kapuze in der Menge tanzt. Heißt für euch: was soll das Gerangel um die große Gruppe, selbst wenn du zu zweit auf dem Zeltplatz oder dem Gelände bist, du wirst Spaß haben. Dafür sorgt das Hurricane – immer. 

HIGHLIGHTS

Endlich mal wieder live zu "Naive" tanzen und mit jedem Faser Brighton und die Sommer dort vermissen, niemals Madsen verpassen, die Menge bei SXTON – und alles was am Rand passierte.. 

Überhaupt nicht den Shuttle um 23:00 Uhr zu nehmen, sondern bis 02:30 Uhr zu bleiben, Tresengespräche mit erleuchteten Jungfrauen und grüne Glühwürmchen im Rasen (ich schwöre sie waren echt!), Leos Abschlussperformance zu Justice, sogar Muskelzucken und mentale Zusammenbrüche im späten Bus gehören zu meinen Endorphinerinnerungen.

BANDS DIE ICH GESEHEN HABE

Biffy Clyro
Madsen
The Kooks
Mike Perry
Martin Jensen
Kat Frankie
SXTON
Eskei83
Portugal the Man
Justice

#MEH

Portugal the Man hat mich ja fast um den Verstand gebracht. Klar, n richtiger Musiker spielt nicht für die Menge, sondern für sich selbst und die Kunst, aber ein bisschen weniger Überzeugung bei der Länge der Soli würde irgendwie der Stimmung auf so einem Festival, auf dem nicht nur deine engsten Fans vor dir stehen, gut tun. Das hat sich schon sehr nach Durchhalten angefühlt – auch wenn ich natürlich als einer der Gäste kam, die ich ansonsten auch nur augenrollend abwinke: ich war wegen "Fell it still" da, geb ich zu. Allerdings lasse ich mich sonst gern auch vom Rest anstecken. Hat nur irgendwie nicht geklappt. 

Außerdem irgendwie dünn: der Markenauftritt von Melitta. Das war irgendwie so halbgar. 3,90€ für einen sehr kleinen Cappuchino sind zwar ein Festivalpreis, den man nicht zum ersten mal hinnimmt, aber für eine große Brand, die hier ja keinen Umsatz machen, sondern sich vor allem präsentieren will, fand ich das irgendwie salty. Ich würde mich für den Pries irgendwie freuen im nächsten Jahr den Kaffee von genau so unabhängigen Wagen zu holen, wie das meiste Food (für das Food-Line-Up gibts wie immer nur Liebe, das ist einfach großartig!) 

SONNTAG

Das Herz ist immer so ein bisschen schwer, wenn du dich das letzte Mal umdrehst. Noch ein Blick, dann zum Auto, noch einmal umdrehen, noch einmal anrufen. Komm so darf's nicht enden, hab ich dir doch gestern noch zugerufen .. und tut's dann doch. 

Ok, den Sonntag einfach mal machen. Vorher abhauen ist feige, auch wenns kalt ist (kann ich so leicht sagen, weil meine Sachen trocken und die Jacke bequem war). Wer diesen Jahr den Sonntag geskipped hat, der hat trotzdem mindestens zwei der besten Shows des Wochenendes verpasst. Wird dann nächstes Jahr nachgeholt, ok? (Oder in unserem Privatfall: auf dem Deichbrand, haha <3) 

HIGHLIGHTS

James Bay –   J a m e s    B a y

Meine Güte, was für ein gutes Konzert, selbst am frühen Abend und mit dem Start der Kraftklub-Show als Konkurrenz im Nacken. Ich bin jedes Mal davon hingerissen mit welcher Spielfreude, welcher Band und mit wie viel Bock ich James Bay auf der Bühne erleben darf. Ich fands großartig und hab euch darum noch mal die ganze Show, inklusive meines kleine winkenden Armes, angehangen! 

Außerdem: mit Kraftklub frühstücken, mit Leo zusammen Wanda gar nicht so schlimm finden und sogar dazu tanzen, endlich Julia und Angus Stone sehen und ein bisschen dabei weinen müssen, Auftritt Bjarne und die 20€, mit Laura nach Jungs suchen und sie doch nicht finden, nicht nach Hause wollen, über Walky Talkies auf dem langen Heimweg philosophieren, noch mal einen letzten Versuch unternehmen und schließlich im eigenen Bett liegen, mit Fiepen in den Ohren .. 


#MEH

geh doch ran, geh doch rang, geh doch ran 

Aufgelöste Crewlove </3 

BANDS DIE ICH GESEHEN HABE

Swiss
Haiyti
Wanda
Angus & Julia Stone
James Bay
Kraftklub
bisschen Arctic Monkeys
Moonbootica (ich wollte einfach nur nicht nach Hause)

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Comments

  • Oh Lina, eine bessere Zusammenfassung gibt es nicht… es war mein erstes Festival, mein erstes hurricane… ich hab bei den Broilers geweint, hab mich bei marteria und kraftklub so lebendig wie selten gefühlt, bin zu sxtn und samy abgegangen und habe gehofft, dass Madsen für immer die Musik anlässt…
    Hätte dich super gerne persönlich dort getroffen und dir gesagt, dass ich deine Art, deine Texte und Worte unfassbar mag… auch wenn sie nicht immer das sind, was man hören will… nicht immer der einfach weg sind… aber gefühlt immer unfassbar ehrlich und direkt! Und das solltest du dir für immer behalten!

  • Was für ein schöner Artikel, da bereut man gleich noch ein bisschen mehr, nicht da gewesen zu sein und freut sich gleichzeitig umso mehr auf die Festivals, die noch kommen!

  • Ich freu mich so auf deinem Blog über die Kill Strings zu lesen! <3 Hab's total abgefeiert, als ich gehört habe, dass du sie begleitest – glaube Lee hat dir auch von meiner Fangirl-Nachricht erzählt 😀 Leider hab ich dich sowohl vor Ort verpasst, als auch deine Hurricane Insta Stories, da ich absolut keinen Empfang hatte. Kann man sich die nochmal irgendwo anschauen?

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