A GREEK ROADTRIP: ATHEN || TRAVEL DIARY PART 1

    Mit dem Auto eine Woche lang von Athen und quer durchs Land bis in die Region um den Pelio fahren, hier und da mal anhalten, mehr sehen, als die Inseln oder die Hauptstadt, andere Seiten von Griechenland erkunden, bis nach Meteora kommen, mir mit dem Besuch dort einen absoluten Traum erfüllen  – ziemlich gute Agenda oder? 

    Unser letzter Trip nach Griechenland ist jetzt gut 4 Wochen her und ich bin endlich dazu gekommen das Material zu sichten. Fast 900 Bilder habe ich sortiert und beschlossen, dass ich die Postings in 3 einzelne Teile splitten muss, um den Impressionen gerecht zu werden. Den Anfang macht unser erster Stop in Athen, im zweiten Teil gibt es die Story zu unseren Trip an den Pelion und im letzten Teil alle Bilder und Eindrücke aus Meteroa. 

    PART 1 – WELCOME IN ATHENS

    Ich war mittlerweile schon vier Mal in Athen, ich verbringe gern ein oder zwei Tage in der Stadt, bevor ich auf die Inseln weiterziehe und dort nach Entspannung suche. Athen ist perfekt für einen Städtetrip,  ein gemeinsames Wochenende und entspanntes Sightseeing. Falls ihr Tipps für Unternehmungen sucht: Ich habe euch hier schon einmal einen kleinen Guide nur für die Stadt und ihre 10 Hotspots geschrieben. 

    REISEZEIT

    Athen ist und bleibt eine sehr touristische Stadt, die angrenzenden Häfen spülen in den Sommermonaten täglich Reisende ins Innere, die genau wie wir, für ein oder zwei Nächte bleiben, die meisten wollen dann in genau dieser Zeit alle Sehenswürdigkeiten der Stadt bewältigen und strömen in größeren Gruppen auf die Plaka. Besonders die Sommermonate sind so beliebt, dass Restaurantbesuche, ein Bummel auf den Antikmärkten oder die Besichtigung von kulturellen Stätten zu Großveranstaltungen werden.
    Ich mag das nicht so gern und besuche Athen darum am liebsten außerhalb der Hauptsaison. Hier sind schon im Februar milde 18°C, im April blüht die ganze Stadt neu auf, am schönsten finde ich es aber nach wie vor im Spätsommer, Ende September und Anfang Oktober, wenn alles noch mild und warm ist, auch die meisten Inseln noch besuchbar sind (viele Hotels schließen Mitte Oktober), aber der eigentlich Buzz sich gelegt hat. 

    HOTEL

    Ich hatte uns eigentlich 2 Nächte im NEW HOTEL buchen wollen, kam aber leider ein bisschen zu spät, sodass wir kurzfristig umplanen mussten. 

    Auch im A for Athens und im Fresh Hotel waren die Zimmer ausgebucht, wir landeten schließlich im St. Georg Lycabettus, das uns eine Bekannte aus Athen vorschlug. 

    Das Hotel hat eine perfekte Lage für alle, die gern zu Fuß in der Stadt unterwegs sind, die downtown wohnen und schlafen wollen, abends noch ausgehen oder den Nachmittag mit einem Pool auf dem Rooftop verbringen wollen. Ich mochte den diskreten, entspannten Service im Haus und die großen Terrassen, die viel Licht und einen großartigen Blick über die Stadt bieten. Mir persönlich war der Vibe dann doch ein bisschen zu unpersönlich (der Fokus liegt unter anderem auf Geschäftsreisende, die natürlich noch einmal andere Ansprüche an so ein Hotel haben), um das Hotel zu meinem Favourit zu machen, empfehlen kann ich es auch aber trotzdem, gerade wenn ihr einfach einen komfortablen Ort sucht, um 2 Nächte in der Stadt zu schlafen.

    Außerdem: Das Wifi ist hier schnell und steady gewesen, nicht unbedingt ein Standart für Athen!

    FLUG

    Die Flüge sind aktuell der teuerste Teil einer Reise nach Griechenland. Die Destination ist super beliebt und auch wenn man nicht plant in der Stadt zu bleiben, gehen die meisten Anreisen erst einmal über Athen. 

    In der Regel kann ich euch empfehlen mit Aegean Airlines zu fliegen. Die Fluglinie gehört zur Star Alliance und hat mich bisher an 4 von 5 Reisen nach Griechenland gebracht. Es lohnt sich Verbindungen und Preise direkt auf der Website zu checken und vor allem frühzeitig zu buchen! 

    Grundsätzlich seid ihr in knapp 3h (2:50 Minuten Flugzeit) in Athen.
    Die Zeitverschiebung beträgt 1h.

     

    TRANSPORT / MIETWAGEN

    Mit dem Taxi braucht ihr gut 35-45 Minuten in die Innenstadt, je nach Verkehrslage. 25-30€ müsst ihr für eine Fahr rechnen.

    Mit der Metrolinie 3, die direkt am Flughafen fährt, seid ihr in 40 Minuten downtown am Syntagma-Platz  
    Tickets dafür kauft ihr an den Automaten in der Station und folgt ansonsten nur den ausgeschilderten Wegen, es ist absolut einfach und tatsächlich der schnellste Weg in die Stadt. (Single 10€, Return 18€, pro Person)

    Wer wie wir einen Roadtrip machen will und in Athen startet, der holt sein Auto am besten direkt am Flughafen ab. Ich kann euch aus Erfahrung eine Miete über Hertz nur empfehlen, die Online-Reservierung war unkompliziert, die Autos sind günstig und in einem guten Zustand, die Versicherungen transparent und die Abwicklung total easy. Ich hab bisher zwei Mal ziemlichen Ärger mit anderen Vermietungen in Griechenland gehabt, mich bei Hertz dagegen sicher, entspannt und aufgehoben gefühlt. 

    Wir landen gegen Mittag in Athen, es ist der 30. September, 25°C und Sonne. Wir haben das erwartet, darauf gehofft und trotzdem zu viel an. So ist das immer, wenn man das herbsttrübe Hamburg im Morgengrauen verlässt und sich trotz Funkansage des Kapitäns nicht vorstellen kann, dass man in 3 Stunden iced coffee gegen den schwarzen Tee tauschen wird, den man gemeinsam mit dem flugängstlichen Sitznachbarn gerade noch bemüht durch die Turbulenzen schaukelt, während das MacBook ein paar letzte Antworten fordert, bevor ich es zuklappen darf. Ich habe mir vorgenommen es in dieser Woche nicht aufzuklappen, zumindest nicht, um das Mailpostfach zu öffnen oder zu arbeiten. Preview: das wird klappen.

    "Als mir der Mitarbeiter der Autovermietung den Schlüssel eines "Kleinwagens" lächelnd in die Hand legte, vermutete ich zugegeben das Schlimmste."

    Es macht viel Sinn auf einen sparsamen Wagen im eher teuren Griechenland zu setzen und kaum jemand hat Freude daran einen Escalade durch den dichten Verkehr der Hauptstadt und die historisch engen Gassen des Landes zu lenken, wenn er es nicht unbedingt müsste, aber Kleinwagen, das kann in Griechenland alles heißen und bedeutete in der Vergangenheit vor allem: ein Fiat 500, ein schwacher linker Blinker und (fast) keine Bremsen. 

    Als wir vor einem Smart forfour stehen bleiben und ihn öffnen, bin ich positiv überrascht. Das Auto ist neu, immerhin ziemlich wendig, wir können unsere Smartphones für Navigation und Entertainment mit dem Auto binnen Sekunden verbinden und kriegen unser Gepäck bequem unter. Dafür, dass uns die kleinste Kategorie gebucht wurde, haben wir eine solide Basis bekommen. 

    Weil ich den Stadtverkehr in Athen kenne (ich bin schon in Havanna, Lissabon und beispielsweise im mexikanischen Outback unterwegs gewesen, tausche ich alles ohne zu Zögern gegen den Stress zwischen Rollern, Taxen und Kleingruppen ein), verzichte ich auf den Fahrersitz und hoffe das Beste. Wir haben Glück, schummeln uns gut und ohne ersten Streit durch die Straßen, sind 45 Minuten später an unserem Hotel, checken ein, öffnen die Minibar, dann ein Bier (ich habe Durst, der Fahrer hat es vermutlich sogar nötig) auf der großen Terrasse und: kommen an. 

     

     

    Eigentlich habe ich vor Gerald die Akropolis zu zeigen. Schlimm genug, dass Regina sie bei unserem Trip nach Tinos nur aus dem Flugzeug sah, wir nicht einmal Zeit für einen Spaziergang auf der Plaka hatten, dieses Mal und bei Tageslicht, wollte ich es besser machen.

    Ich mag die Gegend rund um Monastiraki so gern, liebe es hier einfach ein bisschen ziellos zu treiben und immer mal wieder Neues zu entdecken. Drei Besuche hat es zum Beispiel gedauert, bis ich das LULU's fand, einen der schönsten Orte für einen guten und entspannten Kaffee in der Stadt. Wir lassen dieses Mal den botanischen Garten aus, auch den Stadtberg Lycabettus, an dem unser Hotel liegt, schlendern an ein paar bekannten Tavernen und guten Erinnerungen vorbei – bis wir schließlich auf der Plaka stehen und zumindest einen Blick auf die Festung und ihr Pantheon werfen. Ich schaue auf die Uhr. In 90 Minuten sind wir zu Drinks und einem  Abendessen im Kouti verabredet. Jetzt muss man sich entscheiden. Kultur oder Genuss?
    "Wein?", fragt er. "Wein!", stimme ich zu und wir drehen uns synchronschön nach einer Taverne um, die ein bisschen unaufgeregter platziert und deren Kellner fast keine Miene verzieht, als ich eine Flasche Rot- und er eine Flasche Weißwein bestellt.

    Es ist fast Mitternacht, als ich satt, glücklich und mit minimalem Schwips den treppenreichen Aufstieg zum Hotel meistere. 
    Wer jetzt noch einen Drink oder Absacker will, der läuft ins Drunk Sinatra, meine absolute Lieblingsbar. Auch gut: das SIX d.o.g.s

    Wir sind klug und verschieben die finale Bartour auf unseren Rückreisetag. Weil dann nichts mehr zählt und der Wecker nicht schon um 06:45 Uhr klingelt. 500km Roadtrip to go.. 

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    Comments

    • Oh Lina, so ein unglaublich wundervoller Bericht ! Ich bin jetzt schon verliebt in Athen und muss dort unbedingt mal hin. Da bekommt man sofort Lust, ins Flugzeug zu steigen und zu verreisen. Ich danke Dir sehr, für immer wieder wunderschöne Berichte, Kolumnen und Weeklys. Du bist so eine inspirierende Person. Selten lasse ich einen Kommentar da, doch heute hat mein Herz beim Lesen so sehr höher geschlagen, da musste ich es direkt mal loswerden.

      LG aus Berlin

    • Was für ein schöner und detailreicher Bericht, man merkt dass du dir richtig Mühe damit machst. Ebenso wunderschöne Bilder. Ich freu mich schon auf den zweiten und dritten Teil 🙂

    • Liebe Lina,

      Athen finde ich auch super, daher freue ich mich immer darüber Berichte zu lesen.
      Kleiner Hinweis noch: das Metro Ticket kostet one way 10€, return 18€ pro Person.

      Liebe Grüße

      Sandra

      • Hi Sandra,

        ich habe gerade entdeckt, dass wir Vergünstigungen hatten, da das tourism bureau uns unterstützte, vielen Dank für den Hinweis, wird direkt verbessert! <3

    • Jedes Mal wieder frage ich mich, wie du es schaffst, mich für Destinationen zu begeistern, die nie, wirklich NIE, auf meinem Schirm waren! Ich glaub Griechenland stand ganz weit unten auf meiner Liste, durch dich ist das Land jedoch ganz nach oben gerückt! Ich glaube, meine Abneigung kam eher von den typischen Sommerurlaubern – nun ist mir aber wieder bewusst worden, wie viel mehr Griechenland zu bieten hätte. Ich bin dann mal nach Flügen suchen 🙂

      • Wie schön das ist sowas zu lesen!
        Und ja, Griechenland hat so unheimlich viel zu bieten, was man auf den ersten Blick gar nicht erkennt und einem ja auch gar nicht so gezeigt wird.
        Es ist so viel mehr als die Inseln – und selbst die Inseln sind so viel mehr als Mykonos oder Santorin <3

    • Oh Lina, wieviel Fernweh kann man auslösen! Ich schwelge gerade in deinen Bildern und den passenden Worten, in Sommermonaten und der Vorfreude darauf, dass schon bald Trips für 2018 gebucht werden..
      Ganz lieben Dank dafür, dass du immer wieder so viel auslöst mit deinen Gedanken und Texten!

    • Schöner Reisebericht. Ich freue mich schon auf die Folgenden.
      Wir möchten nächstes Jahr auch Ende September/Anfang Oktober nach Griechenland, daher freue ich mich umso mehr über deine Reiseberichte 🙂

      LG
      Jana

    • Liebe Lina,
      danke für diesen tollen Post und die großartigen Bilder. Ich habe dieses Jahr mein Herz an und in Athen verloren und schwelge gerade im Fernweh.
      Ich möchte unbedingt (bald) zurück und werde jetzt erstmal wieder Flüge googeln 🙂

    • Wahnsinns-Reisebericht! Die Art und Weise wie du deine Reisen aufbereitest und uns Lesern hier auf dem Blog präsentierst, ist wirklich einzigartig. Man hat das Gefühl, als würde eine liebe Freundin gerade von ihrer aktuellsten Reise berichten. Die Fotos transportieren auch die richtigen vibes und machen so Lust, selbst mit Athen Bekanntschaft zu machen.

    • Hey Lina,

      ich war letzte Woche in Athen und die Taxis vom Flughafen in die Innenstadt und andersherum haben jetzt Festpreise: von 06-22Uhr 38€ , zwischen 22-6Uhr 52€ pro Strecke. Und ich kann Athen auch nur empfehlen; die Stadt hat mich sehr positiv überrascht.

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