LIFE: FÜR EINEN TAG IN DIE ZUKUNFT – HYLLIE, MALMÖ

Wusstest du, dass es eine Stadt in Schweden gibt, die bis 2020 – also in 3 Jahren – zu 100% von nachhaltiger, erneuerbaren Energien versorgt werden wird? 

Dass alles in einem kleinen Stadtteil-Experiment angefangen hat, der jetzt dafür sorgen wird, dass eine ganze Stadt klimaneutral leben kann? 

Dass das kein Traum oder futuristische Theorie ist, sondern funktioniert – wenn man es macht, angeht, wirklich will? Und dass das, was hier passiert und was ich einen Tag lang erleben durfte, unsere Zukunft sein kann . 

SPONSORED/ANZEIGE

Ich sitze Reihe 5A, als die kleiner Propellermaschine von Hamburg nach Kopenhagen abhebt. Knapp 50 Miniuten dauert der Flug nach Dänemark – und dann nur 10 weitere, bis nach Schweden. Seit dem Milleniumsjahr 2000, kann man über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö übersetzen, mit der Bahn vom Flughafen geht das am bequemsten. Wer aus dem Fenster guckt, wird von Windrädern begrüßt, vor mir liegt Lillgrund  der größte Offshore-Windpark Schwedens. Es sieht aus, als würde ein cleanes, weißes Empfangskommitee mir zuwinken, um mich auf die kommenden 24 Stunden einzustellen, denn hier in Malmö, besser gesagt im Stadtteil Hyllie, darf ich lernen, wie klimaneutraler Strom, wie überhaupt nachhaltiges Wirtschaften und Erzeugen von Energie funktioniert, wie unsere Zukunft wirklich aussehen kann, was alles möglich ist und schon längst genutzt wird.

Nicht trocken und unverständlich, voller Theorie, wie damals im Physikkurs der 10c, in dem ich bei Christopher S., meinem ziemlich klugen Banknachbarn, die wichtigsten Ergebnisse der Zwischeprüfung abschrieb, sondern erlebbar...

"Wir wollen das Thema nicht kompliziert und technisch besprechen, sondern anhand von Menschen in ihrem Alltag und Projekten zeigen, die hier in Malmö schon ganz natürlich laufen."

E.ON lud mich und eine handvoll anderer Blogger ein, um etwas über die in Schweden gelebte Energiewende und ihr mutiges Konzept zu lernen, das in Malmö vorangetrieben wird und die Stadt bis 2030 zur fortschrittlichsten weltweit machen wird.

Ich bin  stolz und froh, auch solche Themen mit meinem Blog aufgreifen zu und euch hoffentlich mitnehmen zu können, auf einen Bericht über meine 24 Stunden in der Zukunft .. 

"Wie können wir von E.ON Strom zu ihrem Thema machen?"

Die Frage stellte mir E.ON Vorstand Leonard Birnbaum beim gemeinsamen Abendessen. Ich hätte gern eine gute Antwort, immerhin ist der Mann vielbeschäftigt und dass er mir seine Zeit und Aufmerksamkeit schenkt nicht selbstverständlich, aber ich zuckte nur ein bisschen unsicher mit den Schultern. "Ich glaub wir Mitzwanziger, Millenials, die, die eigentlich für unsere Zukunft sorgen müssen, haben viel zu wenig Ahnung von dem, was dafür passieren muss. Also ich zumindest. 
Und ich weiß, dass es vielen meiner Freunde ähnlich geht. Strom, der ist eben da, den Anbieter wechselt man mal, wenn die Nachzahlung zu hoch ist – oder man vergisst es. Überhaupt sind wir nicht aufgeklärt genug, zu nachlässig und einfach bequem, vielleicht auch absurd gepolt.
Ich meine, wir kümmern uns darum, dass unsere Frühstückseier nur vom Biobauern kommen, aber benutzen dann zum Kochen doch den kleinen Topf auf der großen Herdplatte .. " 

Und das stimmt. Wir haben zu wenig Ahnung, wir beschäftigen uns kaum mit unserer Energie, ihrer Herkunft und den Konsequenzen, wenn wir sie verschwenden.

Natürlich sind wir alle gegen den Klimawandel, wir nehmen den Bus oder die Bahn, wir haben zumindest ein schlechtes Gewissen, wenn wir das Licht eine Nacht lang brennen lassen, weil wir vor Netflix eingeschlafen sind, wir kennen mittlerweile Elektroautos, auch wenn niemand im Alltag eins fährt, wir drehen immerhin den Wasserhahn ab, wenn wir Zähneputzen – aber mehr? Kaum. Das klingt jetzt düster gezeichnet, aber soll eigentlich nur sagen: wir verlassen uns darauf, dass die Anderen, die, die wissen was sie tun und mehr von Energie verstehen, als wir selbst, uns schon den richtigen Weg vorgeben werden. Und damit bremsen wir uns vielleicht auch. 

In Hyllie läuft das anders. Hier ist Energie und ihre nachhaltige Verwendung keine Theorie und kein Hamsterrad, durch das niemand, außer der Zählerkasten durchsteigt, sondern smart erlebbar. 

Hyllie ist ein sehr neuer Stadtteil, man könnte ihn mit der Hafencity in Hamburg vergleichen. Es wurde unheimlich viel geplant, gebaut und auf einer ungenutzten Fläche ein völlig neues Viertel geschaffen – allerdings nachhaltig und mit klarem Fokus auf ein klimaneutrales Leben. Auf den meisten Dächern sind riesige Solar-Anlagen installiert, die die einzelnen Gebäude speisen, alles was keinen Strom generiert, ist grün bewachsen. Jedes Dach hat seinen eigenen Rooftop Garden, der entweder mit ausgesäten Mosen und Schlingen sich selbst überlassen wird – oder eben auch genutzt werden kann.

Randomfact: wer in Hyllie eine Wohnung mietet, bekommt seinen eigenen kleinen Garten im Viertel dazu, in den meisten Mieten ist die Nutzung einer eigenen Grünfläche nämlich enthalten. 


"Wir wollten den Leuten nicht nur sagen: so, lebt nachhaltig und helft uns Energie zu sparen, sondern ihnen zeigen, dass Nachhaltigkeit keine Einschränkung bedeutet. Ein klimafreundlicher Lifestyle heißt nicht, dass man verzichten muss, sondern auf neue Ideen kommt. Wenn wir unsere Flächen effektiv nutzen und uns gegenseitig bei der Balance helfen, steigert sich die Lebensqualität für alle." 

Der Gedanke inspiriert mich. Überhaupt die Leidenschaft, mit der sämtliche Mitarbeiter hinter ihren Gedanken und ihrer Umsetzung stehen... 

 

CREDITS, BILD 3 & 4 || BILD 5

Einen Tag lang, führt man uns durch das ganze Stadtviertel – und wer glaubt, das ich mich nur eine Minute gelangweilt hätte, der irrt sich. Im Gegenteil, ich hätte nie gedacht, dass mir Strom und Energie mal eine Gänsehaut beschweren würde, aber als ich im dunklen Präsentationsraum vor der 2m  hohem, gecurvten Leinwand stehe und hautnah erlebe, was in unserer Welt alles funktioniert, wenn wir nur mutig genug sind, spüre ich sie. 

In Schweden hat man verstanden, dass Innovation ineinandergreifen, dass jeder Sektor mitmachen und sich eingliedern muss, damit etwas Großes entsteht.

Wenn jeder sein Bestes gibt, ist es gar nicht nötig, dass wir alle fehlerfrei sind, wir fügen uns nach und nach gemeinsam zu einem funktioniernedem System zusammen.

Denn was nutzen Elektroautos, wenn wir unser Wasser verschmutzen? Was haben wir vom Solardach, wenn wir die dadurch gewonnene Energie verschwenden – oder nicht speichern können? Alle Sektoren müssen unfasst werden, damit eine Stadt klimaneutral funktionieren kann. 

Hyllie fängt damit gerade an:

1.

Elektroautos von BMW stehen in wachsenden Car-Sharing Pools zur Verfügung, sämtliche Busse und viele Boote fahren elektronisch, Stadträder und große Fahrradstationen unterstützen die saubere, grüne Mobilität.  

2.

Viele Bewohner tracken ihren Stromverbrauch über eine App. Die zeigt nicht nur an, wann der Strom besonders günstig ist (zum Beispiel nachts), sondern auch, wann viel davon zur Verfügung steht.
Wenn man sie mit den Haushaltsgeräten verknüpft, steuert sie diese auf Wunsch auch.

Die Waschmaschine geht dann zum Beispiel erst an, wenn der Strom nicht für wichtigere Vorgänge gebraucht wird. Man spart im Verbrauch ein und kann die Energie einfach später kostengünstig  und effizient nutzen, statt alles gleichzeitig ans Netz zu hängen. 

3.

Sämtliche neuen Wohnung sind so gebaut und konstruiert, dass sie Energie einsparen, statt sie zu verschwenden und selbst für ihre Versorgung aufkommen können (Solar-Dächer!)
Das funktioniert nicht nur für den Privatverbrauch, sondern auch für Schulen und in Ansätzen selbst für Großprojekte wie Schwimmbäder. Wir hatten die Chance eins zu besichtigen, das sich bis 2020 ausschließlich durch erneuerbaren Energien versorgen wird! 

Außerdem werden Smart Grids, sogenannte intelligente Stromnetze verwendet, damit E.ON sehen kann, welcher Haushalt wie viel Strom verbraucht oder benötigt, auf der anderen Seite aber auch einspart und abgeben kann. So können Schwankungen ausbalanciert und verhindert werden, größere Engpässe werden mit dem Windpark ausgeglichen. 

4

Elektrizität erzeugt auch Wärme und Wärme kann ebenfalls genutzt werden. Hyllie arbeitet an Projekten, die das eigentliche Nebenprodukt unseres Stromverbrauchs nützlich ableitet und zusätzliches Heizen stark mindern.

5

Hyllie hat eine inspirierende Vorbildfunktion. Der Stadteil zeigt, dass ein umweltfreundlicher Lifestyle einfach sein kann, dass er funktioniert und einen Teil unserer Zukunft ausmachen wird. Zweifler müssen nicht durch Theorien überzeugt werden, sondern können den Stadtteil erleben. 

In Zukunft wird Hyllie die anderen Stadtteile Malmös mit nachhaltiger Energie unterstützend versorgen können, bis diese auch aus eigener Kraft klimaneutral sind. 

Dieser Beitrag wurde von E.ON unterstützt. Vielen Dank für die Einladung, die Inspiration und den großen Input!

anything to say?

Comments

  • Oh Schweden! <3 So ein toller Beitrag Lina, ich muss sagen, dass ich schon gedacht hab: Wie wird Lina denn aus dem Energie eine Story schneidern? Tja, und dann das hier zu lesen. Du bist richtig, richtig gut in dem was du hier praktizierst. Und am Rande, ich bin damals fuer meinen Master nach Schweden, wollte mit Leib und Seele sehene, hoeren und fuehlen warum die da oben alle so innovativ sind. Tja, und jetzt wieder von Schweden, und den Elektroautos und den eigenen Gaerten zu lesen, da frag ich mich schon ein wenig, warum ich damals da wieder abgehauen bin.
    N schoenes WE & so.
    x finja | http://www.effcaa.com

  • Lina, ich finde es großartig, dass du auch über solche Themen berichtest. Ich persönlich beschäftige mich schon seit ein paar Jahren sehr intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und einer nachhaltigen Lebensweise (und das nicht nur wegen der Masterarbeit derzeit^^). Hier in Potsdam hat das Stadtwerk seit Juli dieses Jahr sein Angebot komplett auf 100% Ökostrom umgestellt (ohne Aufpreis!) – momentan wird der Strom überwiegend aus Wasserkraft, der eingekauft wird, bezogen. Aber auch der Ausbau regionaler erneuerbarer Stromquellen wird jetzt noch intensiver vorangetrieben. Denn Potsdam nimmt als einzige brandenburgische Kommune an einem bundesweiten Projekt zum Klimaschutz teil und will bis 2050 klimaneutral werden. Daher bin ich schon sehr gespannt, was in den nächsten Jahren hier noch so alles passieren wird. Deine geschilderten Eindrücke jedenfalls finde ich sehr inspirierend!
    Liebe Grüße
    Chrissie

    • Oh vielen Dank für deinen Beitrag! Das ist super spannend, ich bin gerade dabei mich für Hamburg zu informieren!

  • Ich finde die Idee super genial und muss zugeben, die Skandinavier sind alle ganz weit vor, wenn es um Innovation und lebenswertes Leben geht. Dazu muss man aber auch sagen, dass Schweden nicht mal 10 Millionen Einwohner hat, Norwegen und Dänemark beide knapp über 5 Millionen. Es ist eben ein Unterschied, ob ein Land 82 Millionen Einwohner hat oder eben nicht. Ich bin 16 Jahre lang jeden Winter nach Dänemark und jeden Sommer mindestens 2 Wochen nach Norwegen gefahren und habe IMMER bewundert, was dort auch für die Gesellschaft getan wird. Wenn man realistisch ist, muss man aber zugeben, dass sowas 1:1 in Deutschland nie funktionieren würde, dazu leben hier einfach zu viele Menschen. Dennoch finde ich, und da ist dein Beitrag äußerst interessant, dass sich in Sachen nachhaltige Energie durchaus mal was tun kann. Gerade Hamburg könnte ich mir da als Vorreiter vorstellen. Hier in Berlin gibt es zwar hier und da auch Orte, wo das hinpasst wie die Faust aufs Auge, aber Hamburg als Ganzes kann ich mir viel besser als nachhaltige Stadt vorstellen.

    Liebe Grüsse!

  • Ich finde die Idee super genial und muss zugeben, die Skandinavier sind alle ganz weit vor, wenn es um Innovation und lebenswertes Leben geht. Dazu muss man aber auch sagen, dass Schweden nicht mal 10 Millionen Einwohner hat, Norwegen und Dänemark beide knapp über 5 Millionen. Es ist eben ein Unterschied, ob ein Land 82 Millionen Einwohner hat oder eben nicht. Ich bin 16 Jahre lang jeden Winter nach Dänemark und jeden Sommer mindestens 2 Wochen nach Norwegen gefahren und habe IMMER bewundert, was dort auch für die Gesellschaft getan wird. Wenn man realistisch ist, muss man aber zugeben, dass sowas 1:1 in Deutschland nie funktionieren würde, dazu leben hier einfach zu viele Menschen. Dennoch finde ich, und da ist dein Beitrag äußerst interessant, dass sich in Sachen nachhaltige Energie durchaus mal was tun kann. Gerade Hamburg könnte ich mir da als Vorreiter vorstellen. Hier in Berlin gibt es zwar hier und da auch Orte, wo das hinpasst wie die Faust aufs Auge, aber Hamburg als Ganzes kann ich mir viel besser als nachhaltige Stadt vorstellen.

    Liebe Grüsse!

  • Liebe Lina,
    ich finde es toll, dass du auch über solche Themen berichtest, die meiner Meinung nach sehr wichtig sind & über die sich so manch anderer Blogger auch mal Gedanken machen sollte!

    Sehr gut geschrieben & sehr wichtig für unserer Umwelt! Ich schaue ab & an Reportagen über den Klimawandel & es ist einfach so erschreckend 🙁
    Schweden macht den Anfang & ich hoffe das andere Länder schnell folgen werden!

  • In Bergedorf gibt es (ebenso wie in Nantes und Helsinki) seit letztem Jahr das Projekt Smart City. Das Thema erneuerbare Energie steht ebenfalls im Fokus 🙂 Falls du dich dem Thema weiterhin annehmen möchtest! Super spannend, Danke für die Horizonterweiterung!

    Schönes Wochenende <3

  • Hey Lina,
    toller Post und ich finde es supi, dass du auch über solche Themen schreibst. Leider ist die Schrift bei der Aufzählung irgendwie zu klein/schlecht lesbar und das „sponsored“ und „Dieser Beitrag wurde unterstützt von…“ ist fast schon nicht mehr erkennbar. Der restliche Text ist in normaler Größe, also hab ich auch nicht gezoomt oder so.

    • Bei mir sieht das eigentlich ganz normal aus .. ich kann mir das immer nur schlecht erklären, magst du mir nen Screenshot schicken?

  • Ich kann mich Monas Kommentar nur anschließen, auch bei mir ist die Schrift zum Teil winzig…

    Aber zum eigentlich Thema: Großartig! Ich finde es super wichtig, so etwas zu thematisieren, gerade aus den von dir genannten Gründen, dass sich viele einfach nicht auskennen oder Gedanken machen… Letztendlich ist es ja auch ein finanzieller Aspekt. Wenn man weiß, wann der Strom günstig ist, kann man sich vielleicht die eine oder andere Nachzahlung sparen. So mache ich zum Beispiel nur spät am Abend oder morgens um 5 Uhr die Spülmaschine an…

    Gerne mehr von solchen Beiträgen 🙂

  • Hallo Lina,

    Vielen Dank für diesen Beitrag und deine Bereitschaft, dich mit diesem Thema zu beschäftigen!
    Icb hoffe, ich darf mir ein paar Anmerkungen erlauben. Ich bin Chemieingenieurin und habe gerade mit meiner Promotion im Bereich elektrochemische Energiespeicher (sprich Batterien 😉 ) angefangen. Ich finde es dabei sehr wichtig, sich nicht nur mit dem eigenen kleinen Bereich zu beschäftigen, sondern das große Ganze im Blick zu haben. Das ist leider nicht bei allen in meinem Bereich so…
    Zunächst ein kleiner Hinweis zur Wortwahl: Energie kann weder erzeugt, noch vernichtet werden 😉 mag dir als Wortklauberei vorkommen, ist aber leider ein sehr verbreiteter Fehler. Energie wird IMMER umgewandelt. Z.B. Bewegungsenergie (kinetische Energie) in elektrische, bei Wind-oder Wasserkraftanlagen. Dabei wird elektrischer Strom erzeugt, keine Energie 😉 soviel zum klugscheissen. Ich finde das allerdings sehr wichtig, dass man das weiß, denn so wird einem auch das Dilemma der Energiewende klar: man kann eben keine Energie aus dem nichts holen, man muss immer erstmal welche haben, die man umwandeln kann. Dabei entstehen zwangsläufig Verluste.
    Dann noch ein Hinweis zu den smart grids, die sind durchaus nicht unumstritten, weil eine intelligente (sprich digitale) Steuerung das ganze System unglaublich empfindlich und angreifbar macht (Stichwort: cyber Kriminalität). Ich kann hier als Lesetipp das Buch BlackOut empfehlen! Den Punkt mit dem intelligenten Steuern der Geräte nach dem zur Verfügung stehenden Stromangebot muss man ebenfalls mal weiterdenken. Möchtest du, dass deine Waschmaschine nachts um 1 anspringt, weil es gerade günstig ist, und dann um 3/4 Uhr fertig ist, sodass die Wäsche noch ein paar Stunden liegt, bis du irgendwann aufstehst und sie dann (als nicht selbstständiger 😉 ) im morgendlichen Stress vor der Arbeit aufhängen musst? Ich finde die Vorstellung befremdlich, und dabei bin ich was nachhaltiges Wirtschaften angeht schon zu einigen Einschränkungen bereit!

    Soviel mal von mir. Ich hoffe, man versteht mich nicht falsch, ich finde das Thema super wichtig und kann mich ebenfalls sehr dafür begeistern (sonst wollte ich wohl kaum in dem Bereich arbeiten). Aber man sieht eben auch, sobald man sich mehr damit beschäftigt, dass es nicht so einfach ist, wie es oft propagiert wird… was absolut kein Grund ist, nicht darauf hinzuarbeiten, aber wir müssen wissen, dass noch durchaus mehr Arbeit und Anpassung auf uns zukommt!
    Vielen Dank nochmal für deinen sehr schönen Artikel! Ich hoffe, ich verschrecke jetzt niemanden 😉
    Viele Grüße
    Isabelle

  • Der Beitrag ist echt toll Lina. Es ist schön, dass du auch diese Themen ansprichst, also ZUkunft, Umweltschutz bzw. -Schonung etc. Aber bei den angesprochenen Smart-Grids, muss ich immer an das Buch ZERO von Marc Elsberg (oder so ähnlich?!) denken, das in der Zukunft spielt und bei dem die Häuser etc. auch alle mit Strommessgeräten, wie oben beschrieben, verbunden sind und durch einen Hackerangriff kommt es dann zu einem riesigen Stromausfall mit gravierenden Folgen. Das ist irgendwie immer so das worst-case Szenario. Auch die Idee mit den Elektroautos ist sehr gut, aber dadurch wird das Problem mit dem erhöhten co2-Ausstoss nur verschoben. DEnn woher kommt der Strom für die e-Autos? WEnn der nachhaltig und erneuerbar produziert wurde, dann steht einer besseren Zukunft nichts im Wege… Aber geerell muss ich sagen ist die Idee in Malmoe toll 🙂

  • Das ist wirklich ein sehr spannender Beitrag, denn ich muss gestehen, ich habe mich noch nie wirklich mit dem Thema „Energie“ beschäftigt. Das sollte ich tatsächlich endlich mal ändern!

  • Ein großartiger und wichtiger Artikel! Es ist toll, dass du auch solche Themen angehst und sie durxh deinen Stil so nahvar und verständlich machst. Ich beschäftige mich ehrlich gesagt viel zu wenig mit diesem Thema, aber du hast mich wirklich inspiriert und es zu einem spannenden Thema gemacht, dass ich mehr wissen möchte und mich weiter informieren werde, Danke <3

  • Hello Lina,
    E.on macht das schon richtig, dir als Bloggerin die Möglichkeit zu geben in diese Thematik einzutauchen und diese wichtige Botschaft somit an uns Leser heranzutragen. Allerdings sollte man sowas auch hinterfragen können. Ja es ist wichtig und großartig so etwas zu schaffen. Aber wenn man es nüchtern betrachtet werden solche Vorzeige-Projekte geschaffen um ein Idealbild zu zeichnen. E.on ist nämlich im klassischen Sinne ein Unternehmen dessen Ziel es ist Gewinn zu erwirtschaften. Was dann verwerflich wird wenn zum Beispiel die Smart Grid dazu verwendet wird den Strompreis für jeden Haushalt exklusiv zu ermitteln. Wer dann kein rentabler Kunde mehr ist, wird benachteiligt. Und das nur mit dem Gedanken im Sinn eine bessere Zukunft zu schaffen – für das Unternehmen im finanziellen Bereich.

    Danke für den Artikel denn genau sowas regt Diskussionen und Fortschritt an. ?

    • Ich hatte einen ähnlichen Gedanken. Die Energieriesen interessieren sich solange für erneuerbare Energien, wie sie damit Geld und Kunden erwirtschaften können. Zu sagen, dass man Kohlekraftwerke betreibt lockt derzeit eben keine Kunden mehr an. Und durch den Bau von Windrädern haben sich die Energieunternehmen jahrelang ordentlich Förderung vom Staat abgeholt.

      Nichts desto trotz finde ich den Artikel sehr interessant. Vielleicht interessiert sich dadurch ja die ein- oder andere Leser*In für das Thema in Zukunft etwas mehr.

    • Wir haben tatsächlich sehr angeregt über eure Gedanken diskutiert, ich glaube, dass es gerade die Unterstellungsmentalität der deutschen Bevölkerung ist, die uns so bremst. Natürlich geht es einem Stromunternehmer um Umsatz und Gewinn, da machen wir uns nichts vor – aber das ist auch im Umkehrschluss kein Grund nach kurzsichtiger Kundenblendung zu suchen, auch wenn ich es gut finde, immer kritisch zu bleiben – der Dialog muss einfach da sein. Ich habe so vielen Menschen von Malmö erzählt und beinahe in 50% der Fällen war die allererste Reaktion das Haar in der Suppe zu suchen, nur um einen vermeintlich kritischen und aufgeklärten Standpunkt aufzuzeigen, ohne dass ich euch das unterstellen will! Es lähmt nur so sehr den Fortschrittsprozess, wenn wir schon beim Zuhören nach dem Aber suchen, statt nach der Chance, die sich uns bieten könnte ..

    • Da gebe ich dir absolut recht, dass es tatsächlich ein bisschen typisch deutsche Mentalität ist erst einmal das negative an der Sache zu suchen. Dadurch wird vieles tot diskutiert und am ende passiert wieder Garnichts. Dass andere Länder da weiter sind und einfach mal machen (gerade Skandinavien), auch da müssen wir nicht drüber reden.
      Ich finde es aber gut zu hören, dass vor-Ort auch eine kritische Diskussion stattgefunden hat.

  • Liebe Lina,
    ich finde es wirklich toll, dass du dich auch mit anderen Themen beschäftigst.
    Gerade dieses Thema ist ein sehr wichtiges für uns alle und dein Artikel ist wirklich toll geschrieben.
    Mehr davon! 🙂
    LG,
    Nina

  • Hallo Lina!

    Super, dass du auch solche Themen aufgreifst und darüber berichtest. Ich finde das, was in Malmö oder in Hyllie passiert, wirklich spannend. Ich finde, dass sich auch hier in Deutschland noch viel tun muss. Und ja auch jeder selbst kann immerhin mit Kleinigkeiten begingen. Allerdings, muss ich gestehen, finde ich z.B. Offshore-Windparks ein schwieriges Thema. Natürlich ist Windkraft eine nachhaltige Energie, allerdings entstehen durch z.B. diese Offshore-Windparks auch Schäden für die Ökosysteme im Meer. Als Beispiel wäre hier die Problematik mit Schweinswalen zu nennen. Solche Dinge sollten, finde ich, auch noch mehr Beachtung finden (nicht mal unbedingt in diesem Beitrag, sondern allgemein). Denn auch, wenn es super wichtig ist auf nachhaltige bzw. erneuerbare Energien zu setzen, so sollten auch die negativen Aspekte berücktsichtigt werden. Dennoch finde ich das Projekt in Malmö wirklich super und auch sehr wichtig. In Richtung Klimawandel bzw. Klimaschutz muss noch so viel getan werden.
    Danke für deinen interessanten Beitrag hierzu!

    Liebe Grüße
    Sara

  • Liebe Lina,

    Seit Jahren verfolge ich deinen Blog als stille Leserin. Ich kommentierte wirklich sehr selten online, schon gar keine Blogposts. Das breche ich heute, um dir ein ganz großes Kompliment auszusprechen – super toller Beitrag! Danke dafür! Mutig, aus den gewohnten – von uns Lesern geliebten – Themen auszubrechen und dann auch noch Strom und Technik 😉 Hätte nie gedacht, hier mal darüber zu lesen. Umso größer die Freude! Hab eine persönliche Leidenschaft für Erneuerbare und arbeite in der Kommunikation bei einem großen Technologiekonzern. Von daher kann ich nur staunen, dass du dir das inhaltlich an einem Tag angeeignet hast… Wahnsinn! Hut ab!! Hab deutlich länger gebraucht das alles zu kapieren 😉

    Gerne mehr davon – also nicht nur auf Energie bezogen. Ab und an mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, würde vielen anderen Bloggern nicht schaden!

    Thanks for being different!

    Liebe Grüße,
    Sabrina

  • Hallo Lina – da habe ich bisher eher still gelesen und nun schon der zweite Kommentar heute. Sollte ich mir vielleicht angewöhnen. 🙂

    Schon seit deinem Instagram-Post hab ich mich auf die Story dazu gefreut. Ich finde es toll, dass dein Blog mehr ist, als nur ein Ort an dem man sich in Sachen Mode und Beauty inspirieren lassen kann, sondern eine Plattform bietet, um beispielsweise auch über Nachhaltigkeit und Innovation zu diskutieren. In Schweden werden die Möglichkeiten, die heute schon technologisch gegeben sind, konsequent angewandt – das beeindruckt mich besonders. Während in Deutschland die Förderung für Solaranlagen nachlässt und die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge beinah wirkungslos bleibt, wird in Schweden einfach in großem Stil umgesetzt. Ich hoffe, dass sich da bald auch hierzulande mehr tut, denn dein Beitrag vermittelt: Nachhaltigkeit begeistert erst wirklich, wenn es mehr ist als nur ein paar Euro mehr für den Grünstromtarif zu zahlen.

    Spannend fände ich jetzt noch zu erfahren, ob du aus deinen Erlebnissen in Malmö auch etwas für deinen Alltag in Hamburg mitgenommen hast. Natürlich liegt es nicht in deiner Hand, dein Haus mal eben mit Solaranlage und Urban Gardens auszustatten – aber vielleicht gibt es ja etwas, was man auch im Kleinen für sich bereits leben kann.

    Darüber hinaus (ich hab’s schon bei Insta geschrieben) fände ich es unheimlich spannend, wenn du dich vielleicht auch mal mit einem Elektroauto auseinandersetzen und es hier auf dem Blog vorstellen würdest. Ich weiß du stehst auf lange Roadtrips und Porsche-Sound, aber ich frage mich ob du dich nicht auch für das sofort verfügbare Drehmoment eines E-Motors begeistern könntest… 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Name