COLUMN: INTERNET, BIST DU EIGENTLICH BESCHEUERT? #BODYPOSITIVITY EQUALS #BODYSHAMING

Alter! Internet, geht es eigentlich noch? Da podcasten zwei Mädels, mit absoluten Traumkörpern (die sie sonst ja auch stolz auf den sozialen Kanälen präsentieren) auf einmal von „Figurproblemen“, die ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, da setzt sich eine super schlanke, zarte Frau und Mutter hin und zeigt uns ihre „Röllchen“, die für mich eher ein erstrebenswertes Ziel, als ein Makel sind, da posten Influencer im Bikini an einem thailändischen Strand lange Bildunterschriften zu ihren angeblichen Fehlern, zu denen sie natürlich „strong und positive" stehen   – und ich frage mich, ob es eigentlich noch um die Story, den Struggle und die Unsicherheiten an sich geht, oder um die Klicks und den Beifall, weil Bodypositivity gerade ein so großes Thema ist. Und Girlpower ja sowieso.

 

Ich will den Mädels nicht absprechen, dass sie nicht subjektive Unsicherheiten haben.
Ich will ihnen nicht aufdiktieren, dass sie sich wohl zu fühlen haben.
Und ja, eigentlich ist es schön, dass JEDER etwas zu dem Thema sagt.
Ja, es braucht Aufmerksamkeit und ja, je mehr, desto besser.
Ja, es ist schön, wenn Frauen einander supporten und unterstützen wollen.
Wenn sie es denn wirklich wollen.

Aber ich will verdammt noch einmal kurz laut fragen: Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Soll ich mich jetzt verstanden fühlen, weil ein Fitnessmodel ja auch so ihre Fehler hat und traurig ist, dass man an ihrem Bauch kein Sixpack sieht, obwohl sie 5 Mal die Woche zum Workout geht?

So viele Frauen da draußen, die außerhalb der Größenliga 36-38 liegen, kämpfen seit Jahren für Akzeptanz und gegen Bodyshaming, investieren Mut, inspirieren und teilen ihre Geschichte, passen nicht in die Samples der jeweiligen Labels, werden deshalb nicht gebucht, nicht geshootet und sowieso viel weniger geklickt, werden einfach nicht so gern angesehen, müssen sich so viel Kritik gefallen lassen und bleiben trotzdem positiv.

Nur um jetzt schon wieder unsichtbar zu werden, weil ein paar große und nicht zuletzt durch ihren Look erfolgreiche Frauen diese Rubrik auch für sich entdeckt haben und Influencer als auch Lifestyle-Blogger den Trend Bodypositivity nur mal kurz ausführen, wie das neuste Stück von Chloé, weil der Kurs des Hashtags darauf gerade so gut steht. 

Wenn Frauen, die dem gängigen Schönheitsbild längst perfekt entsprechen, mir erzählen wollen, dass ich mich doch selber ruhig lieben und akzeptieren kann, weil sie es auch tun und dass sie doch ab und zu mal unzufrieden sind, weil ihr Hintern nicht ganz so juicy aussieht, wie bei den anderen internationalen Beachgirls, dann soll ich mich verstanden fühlen? Ich komme mir ehrlich gesagt nur noch mieser dabei vor, fühle mich in meinen Komplexen sogar eher bestätigt und frage mich, wieso sich eigentlich neuerdings jeder so exzessiv mit seinem Körper beschäftigen muss?

Ich wollte eigentlich einen anderen Text dazu schreiben, wenn ich wieder in Deutschland lande. Wollt euch meine ehrliche Geschichte erzählen, die, in der ich früher mit echten Essproblemen herumlief und es als Lifestyle verkaufte, in der ich in den letzten 3 Jahren 17kg zunahm, meine Hosengröße eine 40 wurde, mein Bauch nicht mal mehr glatt, schon gar nicht im Ansatz flach, sondern dellig ist, ich seit dem von Männern, Kunden und Lesern kritisiert, abgelehnt, ausgelacht und einfach nicht mehr gebucht werde. Wie absurd und schlimm ich es finde, dass ich (und ich verstehe dennoch die guten Intentionen dahinter, no offense!), von Lesern und Followern auf einmal zu einem "mutigen Kurvenvorbild"  werde, während ich  optisch eigentlich noch der absoluten Norm, Normalität und dem gängigen Durchschnitt entsprechen würde, wenn nicht alle komplett durchgedreht wären und eine 40 oder die angelnde thigh Gap pder nicht komplett runde Brüste in perfekter 75B, überhaupt jedes Abweichen von den "Goals", mittlerweile für einen Makel halten würden, dem man mit Mut und #Bodypositiviy entgegentreten müsste. Wie ich trotzdem gerade erstmal wirklich lerne, zu meinem Körper zu stehen und mit mir zufrieden zu sein.


Und das werde ich vielleicht auch noch. Aber dafür braucht es Zeit und schreiberische Geduld. Nur habe ich die gerade nicht, wenn ich zusehe, wie das Internet mich mit Frauen zuspammt, die einem Schönheitsideal entsprechen, das eigentlich auch wissen und es nur mal 5 Minuten nicht tun wollen, weil sich das eben besser liest.

anything to say?

Comments

  • Werde gleich erstmal die ‚Share this poet’s Funktion nutzen und anderen das mal bist Gesicht halten was du hier deutlich machst. Bzw was auf Instagram deutlich wird.
    Klar sieht jeder die eigenen Fehler immer 10x mehr als andere,auch Fitnessmodels. Aber muss eine 34 #bodypositivity schreiben?
    Das ist das,was ich nicht verstehe..
    PS: Lina du bist mein absoluter Girl Crush ?☺

    • Liebe Johanna,

      ich bin da so so bei dir! <3
      Ich habe schon so oft über die Nutzung des Hashtags #bodypositivity diskutiert, wenn ich mich dazu geäußert habe, wie absurd ich es finde, dass man ihn unter Bilder von mir setzt und mir zu meinem Mut zu meinem Körper zu stehen gratuliert.
      Ich lese dann immer als Antwort, und verstehe es ja auch, dass der Hashtag ja nicht grundlegend Plus-Size deklarieren soll und gar nicht auf bestimmte Größen oder Formen festgelegt ist, dass es eher darum geht, dass ALLE Frauen sich mutig und positiv fühlen sollen und er nur ein Kompliment ist, das ich nicht verstehe – muss dann aber immer entgegnen, dass man ihn nie unter einen vermeintlich perfekten Frau sieht. Immer nur dort, wo angeblich Makel herrschen, wo es "Mut" brauchen könnte, sich selbst zu lieben, wo es einen Fehler in der Instagram-Matrix geben könnte, wo man eben einfach eine positive Einstellung bräuchte, denn sind wir mal ehrlich: unter einem Bild von Pamela Reif steht er nie.
      Und das man mir, einer völlig normalen Frau, schon Mut für meinen Körper zuspricht, das ist einfach gruselig und beängstigend.

  • Danke! Danke, dass das nicht nur mir sondern auch anderen auffällt: flott mal den Hashtag nutzen und auf den Zug mit aufspringen und mit seinem 36er-Körper Röllchen durch ganz doll nach vorne beugen produzieren und dann was von Bodypositivity labern – es nervt mich so! Überlassen wir das doch den Frauen, die nicht in die 36 oder 34 passen sondern schon seit Jahren eine NORMALE Figur (bzw. eine nicht der uns aufoptruierten Norm) haben – danke, dass du deine Meinung kund getan hast ♡

  • Danke! Wird direkt auch geteilt!

    Ich bin gespannt auf deine Geschichte, denn meine ist auch ein einziges Auf und Ab. Ich kann das Thema Gewicht auch gar nicht mehr leiden, nicht nur das Netz ist voll davon, sondern auch Mädelsabende. Und „gut gemeint“ ist auch gerne mal ein dicker Klatscher mitten ins Gesicht. Ich hoffe nur, dass jede*r Frieden mit sich und seinem Körper findet und sogar generell zufrieden ist. Auf dem Weg zur Perfektion geht nämlich auch gerne mal der Fokus auf andere wichtige Dinge verloren.

  • DANKE! Liebe Lina,
    vielen, vielen Dank für diesen Text! Ich bin eigentlich eine stille Leserin deines Blogs, aber heute will und muss ich ein Kommentar dalassen.
    Ich finde den Text so wunderbar, authentisch und ehrlich. Ich liebe deine Schreibstil und dass du eine der wenigen Blogger bist, die noch „echt“ sind.
    Ich könnte dir bei allem was du geschrieben hast nicht mehr zustimmen und habe innerlich bei jedem Satz laut „jaaaaaaa“ gerufen!!
    Bleib so wie du bist und lass dich durch absurde #bodygoals nicht ändern oder beeinflussen.
    Liebe Grüße, Svenja
    Und achja ich liebeee deine Kurven! Ich bin jedes deiner Bilder verliebt, da sie mit so großer Leidenschaft und Detailtreue geschossen sind und zeigen wie verdammt sexy jeder Körper ist! Egal ob nun mehr oder weniger Kurven!

  • Hm… werden wir auch irgendwann anfangen darüber zu diskutieren, ob es tatsächlich einen Grund zu Wohlbefinden mit dem eigenen Körper gibt, wenn dieser den Vorgaben einer in sich schon symptomatisch gestörten Gesellschaft entspricht? Bzw. sich nicht wohlzufühlen, wenn man vielleicht einfach gesund ist und auch einen dementsprechenden Körper hat? In einer Zeit so drastischen menschlichen Werteverfalls wie der unsrigen, wäre es vielleicht langsam angebracht jene zu bedauern, die jedem Mist, von dem unsere Gesellschaft meint er wäre erstrebenswert, meinen entsprechen zu müssen und gar nicht mehr wissen, was sie jetzt aus welchen Gründen und warum gut finden. Schönheitsideale ändern sich, das heutige entspricht einer Wertestruktur, die von Funktionalität und Kapitalsteigerung gesteuert ist. Liebe Menschen mit gesunden wunderschönen Körpern, hört auf euch diesem Blödsinn hinzugeben, indem ihr das Narrativ der beneidenswerten Person mit Juicy Hintern auch noch aufrecht erhaltet….

  • Ich möchte mir den Post gerne ausdrucken und übers Gesicht kleben. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor dir. Du bist mein Hero, mein Rolemodel.

  • Ich finde deinen Text wirklich richtig gut und habe in letzter Zeit auch oft gedacht „Ja, danke, die hat schon immer ihre 34, zeigt stolz ihren flachen Bauch und jetzt will sie mir weiß machen, dass ich auch so okay bin?“, das finde ich ehrlich gesagt echt schwierig. Auch ich will diesen Mädchen und Frauen nicht ihre Unsicherheiten oder ihre Schönheit absprechen, aber ich fühle mich dabei ähnlich wie du. Es funktioniert so irgendwie für mich nicht, ich brauche da niemanden, der genauso aussieht, wie das was allgemein als perfekt und schön betrachtet wird, ich brauche jemanden, bei dem ich mich wirklich „verstanden“ fühlen kann. Dann funktioniert das für mich.
    Allerdings steckt hinter manchen Accounts ja auch eine Geschichte, z.B. eine Magersucht. Wenn jemand mit einem solchen Hintergrund jetzt den #bodypositivity nutzt, weil er endlich bei sich angekommen ist, dann finde ich das großartig, auch wenn da jemand mit einer, aus meiner Sicht, perfekten Figur steht. Die Geschichte gehört ja irgendwie auch dazu. Ich denke jetzt nicht, dass du die meinst, so habe ich es zumindest nicht verstanden, aber irgendwie wollten diese Gedanken dennoch raus.
    Ich hoffe, ich habe mich jetzt nirgends blöd oder unverständlich ausgedrückt, ich möchte niemandem seine Schönheit, seine Ideale oder Ähnliches absprechen, nur sagen, was für mich funktioniert und was nicht.

    Und noch etwas… Lina dein Schreibstil und deine Fotos, die sind wirklich grandios!

  • Liebe Lina,
    ich bin sonst eine stille Leserin, aber heute möchte ich zu diesem Thema gerne auch meine Gedanken dazu da lassen.

    Einerseits stehe ich da total hinter Dir. Ich habe mich auch schon öfter bei den von Dir genannten Posts gefragt: „Echt, die jetzt auch noch?!“ Aber den Gedanken dann doch recht schnell wieder verworfen, weil…

    Wer wäre ich, wenn ich mir das Recht nehmen würde, über das Leid von anderen Menschen zu urteilen bzw. mit meinem eigenen Leid zu vergleichen? Das Wort „Leid“ ist in dem Fall vielleicht etwas extrem, aber ich denke, dass viele Mädels, die sich in ihrem Körper sehr unwohl fühlen, es durchaus so betiteln würden.
    Wer sagt, dass man sich erst ab einem bestimmten BMI unwohl im eigenen Körper fühlen „darf“. Dass gerade Mädels mit Essstörungen eine verschrobene Wahrnehmung ihrer selbst haben, ist Dir bestimmt nicht neu.
    Ich finde, dass ausnahmslos jeder das Recht hat, sich so zu empfinden, wie er/ sie es eben tut und nicht wie es die Gesellschaft erwartet. „Hey, die hat ja einen flachen Bauch. Soll sie sich mal nicht so über ihre dünnen Haare/ kleinen Brüste/ unreine Haut/ Dellen am Popo… aufregen.“

    Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch, aber ich mag diese Vergleiche von wegen „Ich bin schlimmer dran.“ überhaupt nicht. Das wäre so, als würde sich jemand mit einer unheilbaren Krankheit darüber auslassen, dass jemand anderes „Ja nur Migräne hat und dadurch nur ein paar Tage im Monat eingeschränkt ist. Das ist ja eine Frechheit, dass der sich überhaupt krank nennen darf!“

    • Verstehe ich absolut! Das hier ist auch kein Vergleich, kein Battle und keine 1:1 Analyse, ich spreche niemandem ab oder zu, wie er sich zu fühlen hat, ich werfe nur die Frage auf, wann es absurd und vielleicht auch herablassend wird, sich so exzessiv oder bemüht zweifelhaft mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen.

      Ich versteh voll was du meinst und bin da im Kern auch wirklich bei dir!

    • Ich weiß, was du meinst, aber ich sehe das anders. Es gibt Menschen, die passen ins gängige Schönheitsideal und fühlen sich trotzdem unwohl. Das ist klar. Es ist aber trotzdem etwas anderes, ob jemand bspw. extrem übergewichtig ist. Dieser Mensch hat mit ganz anderen Auswirkungen zu kämpfen. Der bekommt vielleicht keine Jobs, wurde sein Leben lang gehänselt, der fühlt sich jeden Tag unwohl, weil er angestarrt wird. Ein Freund von mir ist stark übergewichtig und seit ich mit ihm unterwegs bin, sehe ich die ganze Sache anders. Was dieser Mensch jeden Tag mitmachen muss, das habe ich bei schlanken Menschen noch nie so erlebt. Er wird bei Jobs abgelehnt, Menschen starren ihn unentwegt an (weswegen er nie in der Öffentlichkeit etwas essen würde), er wird in der Bahn ausgelacht, als ekelhaft und faul betitelt. Und das ständig. Menschen, die wirklich anders aussehen, die haben es wirklich schwer.
      Natürlich kann man persönliches Empfinden nicht gegeneinander aufwiegen. Aber vielleicht sollte eine Größe 34, die gesund ist, vielleicht mal darüber nachdenken, ob man das „Leid“ wirklich aufwiegen kann.
      Genauso wie der Mensch mit Kopfschmerzen sich vielleicht mal fragen sollte, ob er mit dem Menschen mit Krebs wirklich auf einer Stufe steht.
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

    • Eine Bitte – Migräne ist nicht heilbar, nicht „einfach nur Kopfschmerzen“ und gerade chronisch Betroffene machen die Hölle durch. Durch Formulierungen wie die vorangegangenen wird die Krankheit runtergespielt und die Vorurteile die einem Arbeit und Alltag erheblich erschweren lassen sich so nicht leichter abbauen. Krankeiten miteinander zu vergleichen ist in der Regel unsinnig und hinfällig – man sollte in jedem Fall darauf achten andere nicht „klein zu reden“, die mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen haben.
      Merci! 🙂

    • So sehr ich dich verstehe Saskia und vollkommen bei dir bin ( Ich finde den Vergleich von Anna auch nicht wirklich passend): wenn sich jetzt jeder von einem Vergleich zurückgesetzt fühlt, falsch bewertet, falsch eingestuft oder individuell nicht in die richtige Perspektive gesetzt, kann man solche Diskussionen völlig vergessen. Das Gleiche empfinde ich aber auch bei Annas Kommentar. 🙂
      Nur weil man eine Perspektive nicht in einem Beitrag beleuchtet oder extra herausstellt und bis ins Zehntel differenziert, heißt das nicht, dass man es außer Acht lässt.

      Alles Liebe,
      Lina

    • Das ist keine Frage von Perspektive. Natürlich ist Migräne eine schlimme Krankheit und für die Betroffenen die Hölle. Der Vergleich war vielleicht nicht passend, ich habe mich nur auf die Vorgängerin bezogen. Dennoch – jemand der gerade an Krebs stirbt, wird gerne mit dem Menschen mit Migräne tauschen, meint ihr nicht? Das heißt nicht, dass man ständig Vergleiche anstellen muss. Es heißt nur, dass es meiner Meinung nach Dinge gibt, die objektiv „beschissener“ sind als andere. Und jeder, der sich gerne in der Rolle sehen möchte, es doch am schlimmsten zu haben, der sollte für sich reflektieren ob das wirklich so stimmt, oder ob einen die Opferrolle gerade übermannt. Noch wichtiger: er sollte reflektieren, ob das wirklich sein muss.
      Um den Bogen zum Thema wieder zu schlagen: Jemand, der extrem übergewichtig ist oder irgendwelche anderen körperlichen Einschränkungen hat, der kann mit Bodypositivity, wie sie oft präsentiert wird, nichts anfangen und wird sich berechtigterweise davon verarscht fühlen, wenn er eine 34 sieht, die sich verkrampft vorbeugen muss, damit man ein paar gestellte Röllchen sieht. Weiße, schlanke, junge, deutsche Frauen haben neben den weißen, deutschen, schlanken, jungen Männern den Gen-Jackpot gezogen. Dass man die eigene privilegierte Position nicht wahrhaben will, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die nicht so ein Glück haben. Genau diese sollte man aber in solchen „Movements“ inkludieren. Das ist aber wahrscheinlich schon wieder zu hoch, dann müsste man ja aus der Bubble von hübschen, erfolgreichen Menschen ausbrechen und mal nach links und rechts schauen.
      (Das ist in keinster Weise auf euch beide, Lina und Saskia, bezogen. Das waren nur meine eigenen Gedanken weiter gesponnen. Saskia, dein Einwand ist wichtig und richtig!

    • Alles in Ordnung 😉 – weder zurückgesetzt, noch nicht individuell genug gepampert gefühlt.
      Und Diskussionen sollen und müssen mit allem geführt werden. Bei wichtigen Dingen sollte man sich dann nur auch einbringen (und evtl. auch informieren, manchmal wissen Menschen es ja einfach nicht) – die „Diskriminierung“ und das ’nicht ernst genommen werden/ falsche Zuschreibungen‘ passt hier gerade auch so schön ins Thema. Ohne ansprechen und aufbrechen, bleiben solche Gedanken sonst in den Köpfen und es ändert sich nie etwas.

      Egal ob es um unsere Figuren, Krankheiten, Lebenspläne geht – so lange wir uns das Recht herausnehmen dem anderen vor den Kopf zu gucken und zu urteilen, das eine gegen das andere ausspielen, immerzu meinen wir wüssten wie es für andere ist… Solange wird es Unmut auf irgendeiner Seite geben.
      Ich finde es sehr gut (Blog) herauszustellen dass man es nicht in Ordnung findet, wenn ein gutes und wichtiges Thema durch sinnfreie Überschwemmung, weil SEO und SMO einem diese Begriffe vorgekaut haben, nach einem guten Ansatz in der Bedeutungslosigkeit verschwindet oder karikiert wird. Ginge man nach dem „vergleichenden Kommentierrecht“, dürfte niemand von uns sich jemals beschweren. Es gibt schließlich immer irgendwo jemandem dem geht es schlechter.

    • Hallo Amy,
      es ist schön dass du auch mal diese Seite ansprichst. Ich bin „eine“ von diesen 34/ 36 Mädelz, die ihr ganzes Leben von 38/40ern gedisst wird, weil sie so „schrecklich dürr“ ist. Ich fühle mich mit meiner krummen Nase, den kleinen Brüsten, dem flachen Hintern und dünnen Armen und Beinen oft nicht besonders sexy und weiblich und wäre durchaus glücklich über die ein- oder andere Rundung mehr. Wenn ich also meinen Körper bei Instagram zusammen mit einem #bodypositivity in die Kamera halte, dann habe auch ich durchaus eine Message.

  • Du sprichst mir so aus der Seele. Ich trage normalerweise eine 40 (wenn Modelabels nicht mal wieder an ihrer Größentabelle herumschrauben müssen und ich plötzlich eine 42 brauche) und habe mich eigentlich für relativ normalgewichtig gehalten. Plötzlich lese ich aber jetzt überall im Internet, dass bei meiner Größe bereits von „Plussize“ die Rede ist und sich selbst Frauen mit Größe 36/38 für dick halten. Langsam frage ich mich echt, wohin das bitte noch führen soll.

  • Ich muss sagen, ich habe es langsam ziemlich satt ständig irgendwo nackte bzw. halbnackte Körper zu sehen, als gäbe es in dieser Welt nichts
    Wichtigeres. Und zwar egal ob das die Körper von Männern oder Frauen sind, egal ob durchtrainiert oder nicht, egal ob dick
    oder dünn – es langweilt mich furchtbar. Deine Fotos sind immer schön, keine Frage, weil DU schön bist, aber das bist Du doch ganz
    unabhängig von Deiner Figur, weil Du ein kritischer, kluger, interessanter Mensch bist. Ganz ehrlich, es wäre schön, wenn mal wieder
    weniger über Körper geredet und weniger Haut gezeigt würde, einfach, damit die Verhältnisse wieder zurechtgerückt werden. LG Hannah

  • Über den Podcast bin ich heute auch gestolpert und habe erstmal kopfschüttelnd und wütend meinen Browser geschlossen. Dein Text bringt es genau auf den Punkt! Danke und Danke für deine Bilder, die immer wahnsinnig toll sind!

  • Ich weiß nicht, ich verstehe dich und bin da eigentlich voll bei dir. Das Problem an deinem Text ist nur, jemand der noch mal 20 kg mehr wiegt, wird sich über deinen Standpunkt auch ärgern. Denn, wie du sagst, entsprichst du der Norm und schreibst trotzdem davon deinen Körper mit ein paar Kilo mehr akzeptieren zu wollen. Und dabei bist du noch überdurchschnittlich hübsch und fotogen. Was machen denn deine Follower, die froh wären so ein Bild, wie das in diesem Beitrag, von sich machen zu können? Die verstehen diese Aufregung doch auch nicht. Weder die der Kleidergröße 40, noch jenseits der 38 und darunter selbstverständlich auch nicht. Daher hast du nicht Unrecht aber dein Beitrag ist nicht viel besser. Vielleicht wäre das alles nachvollziehbarer, wenn die Influencer, die das Thema behandeln wollen, sich trauen einen wirklichen Makel zu zeigen, statt ein perfekt inszeniertes Bild. Eine Narbe, ein nicht gut sitzendes Outfit mit der entsprechenden Selbstironie, Schwangerschaftsstreifen etc. sodass das Thema wieder authentischer, sympathischer und vor allem „mutmachend“ wird. Just thinking….

    • Der Unterschied ist: ich werfe eher Fragen und Standpunkte auf, als jemandem eine Lebenshilfe mitgeben zu wollen. Das tue ich nie, denn ich mag es selber nicht. Ich erzähle niemandem, dass er sich selbst lieben soll, ich berichte in diesem Beitrag nicht einmal von meiner eigenen Story.

  • Liebe Lina,
    ich verstehe total, was du meinst. Komplett.
    Und dennoch finde ich es wichtig, dass meine Insta-Fitness-Gurus ihre Cellulite in die Kamera halten und eine langhaarige Brünette sich fotografieren lässt, wie sie und ihre Größe 34 beim Sitzen Röllchen bekommen. Natürlich, es ist im Moment Trend, Hashtag hin oder her, aber erst über den Trend wird vieles zur Normalität. Erst machen es die „Influencer“ (böses Wort), dann die Menge hinter den Influencern, dann der Rest und dann ist es normal. Stichwort bauchfrei im Jahr 2016, Stichwort Contouring, Stichwort Smoothie. 🙂
    Darauf hoffe ich, alter Optimist, der ich bin.

    PS. Ich war heute morgen mit einem Bodybuilder im Fitte, der jammert, weil seine Waden zu schmal sind und trägt daher nur lange Hosen. Bodyshaming ist keine Frage des Körpers: Groß, klein, breit, schmal, kurvig… Schämen kann man sich für alles. Bodyshaming ist eine Frage der Einstellung!

  • Ich kann mich nur anschließen, ein wirklich unglaublich direkter und ehrlicher Text!
    Sehr schlimm finde ich aber auch wenn man bedenkt, für wie viele junge, heranwachsende Mädchen sie Vorbilder sind. Die (wie wir ja alle selber erfahren mussten) sich im positiven und/oder negativen Sinne vielleicht mit ihrem Körper aussetzten müssen und dann noch so ein Druck von ihren „Vorbildern“ bekommen.
    Ich finde deine Bilder immer sehr sinnlich und ästhetisch! Und ich wäre z.B nie darauf gekommen das du ne 40 trägst, hätte eher gedacht ne schöne, solide 38. Auch wenn das überhaupt nicht wichtig ist… just Sayin!
    LG Steffi

  • Ich habe – ganz zu Anfang, als ich Deinen Blog entdeckte, bis ich auch auf einem deiner Textposts stieß – weitergeklickt, weil dein Körper aussieht wie meiner. Und dieses bestätigende Gefühl kann ich noch immer nicht ganz in Worte fassen; dieses Erkennen; dieses ach-sie-hat-das-auch-und-guck-wie-sie-ihren-Körper-ownt hat nachhaltig dafür gesorgt dass ich meinem Körper jetzt sehr viel neutraler gegenüber stehe. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch das, was ich nachstrebe: Neutralität. Meinen Körper jeden Moment des Tages lieben zu müssen, erfahre ich als fast genau so zwanghaft als einen Körperhass. Mein Körper lebt, bewegt, bringt mich nach vorne, ist in seiner Gesundheit ein einzigartiges Wunder. Manchmal kommt er sehr gut zur Geltung, in mancher Kleidung etwas weniger, aber das ist ok. Er erfüllt seine Funktion.

  • Danke, Lina. Von einem Mädchen, das Grösse 40 trägt und sich wirklich wohl in ihrem Körper fühlen würde, wenn man ihr nicht dauernd dagen würde, wie toll es ist, dass sie sich in ihrem Körper wohlfühlt, obwohl (!) sie Grösse 40 trägt.
    LG Jasi

  • Wie recht du hast liebe Lina – nebst dem Hashtag #girlboss ist #bodypositivity einer der wohl am meisten inflationär gebrauchten auf Instagram. Den Zwiespalt den du beschreibst und der auch offensichtlich wird in den Kommentaren, den verstehe ich total und befinde mich auch nur zu oft in dieser Situation – geprägt von Unsicherheit und Unzufriedenheit und dem Drängen mich zu verändern.

    Deine Ehrlichkeit bewundere ich einfach so sehr!

    <3, Sonja
    http://www.littlewhitepages.wordpress.com

  • Hi Lina,
    du bist seit einer ganzen Weile mein absoluter Girl-Crush und ein tolles Vorbild. Ich habe dir anfangs angefangen zu folgen, weil ich es schön finde, endlich mal Bilder von jemandem zu sehen, der einen ähnlichen Körperbau hat wie ich. Dass du zudem noch wunderbare Texte schreibst, ist wie die Kirsche auf dem Eisbecher.
    Das was du hier schreibst, entspricht eins zu eins meinen Gedanken zu dem Thema und ich finde deine Ehrlichkeit einfach fantastisch.
    Mir geht es ähnlich wie dir: ich habe mich früher total verrückt gemacht, bin ständig zum Sport gerannt, habe genau darauf geachtet, was ich esse und war dennoch nie zufrieden mit mir (wenn ich jetzt alte Fotos angucke, denke ich mir nur: Krass, wie dünn ich damals war!). Heute esse ich was ich will, genieße viiiiel mehr und habe demnach auch an Kilos zugelegt. Natürlich gibt es Tage, an denen ich mich nicht besonders wohl in meinem Körper fühle, aber wenn ich zurück denke, wie versessen ich früher auf mein Gewicht war, will ich da gar nicht mehr zurück. Das Leben ist so viel schöner und einfacher geworden und für dieses neue Lebensgefühl trenne ich mich gerne von meinen Klamotten in Größe 34.

    Weiter so, die Welt braucht viel mehr Girls wie dich!

  • Aber ganz so ist es doch nicht mit dem nicht gebucht werden, und keine Aufträge bekommen..oder? Beispiel: luziehtan. Sie ist doch gut im Geschäft, obwohl sie nicht „dem gängigen Schönheitsideal“ entspricht? Farina doch auch, beide sind nicht dünn.

    • Ich glaube nicht, dass man mit 2 individuellen Ausnahmen eine Regel begründen kann. Lu könnte dir außerderm erzählen, wie schwer sie es teilweise in der Branche hat ..

  • Danke Lina.
    Ich bewundere seit Jahren deinen Mut und deine Offenheit, bin eigentlich jedoch lieber eine stille Leserin. Doch bei diesem Thema muss auch ich kurz etwas Dampf ablassen, denn ich kann deine Wut und deine Fassungslosigkeit wahnsinnig gut verstehen.
    In meinen Augen ist es einfach traurig, dass diese sogenannten Influencer ihre Reichweite und ihren Einfluss lieber zur oberflächlichen Idealisierung ihrer eigenen Person oder zur Vermarktung irgendwelcher Produkte nutzen als tatsächlich Statements zu setzen. Es macht mich zugleich wütend wie auch hilflos, wenn ich sehe, dass sie auf der einen Seite versuchen, möglichst gewöhnlich und daher von Selbstzweifeln geprägt zu wirken (und dabei nicht nachvollziehen, dass sie auf diese Art bei anderen Frauen keineswegs mehr Selbstliebe produzieren werden), auf der anderen Seite Detoxprodukte bewerben, in „What I eat in a day“-Beiträgen ihre ach-so-gesunde Ernährung (die nichts anderes ist als eine Diät) verbreiten und – und das empfinde ich als besonders problematisch – den Fokus in so gut wie jedem Beitrag auf ihren verdammten Körper lenken. Sie zeigen jungen Frauen nicht, dass jeder Körper schön ist und sich jede Frau schön fühlen kann. Nein. Sie zeigen, dass ein nie-endender Perfektionismus angestrebt wird. Dass selbst ihre auf den Bildern perfekt inszenierten und hart erarbeiteten Körper nicht gut genug sind. Und damit setzen sie noch unerreichbarere Ziele.
    Es gibt in meinen Augen etwas wichtigeres als #bodypositivity, das jungen Mädchen vermittelt werden sollte: Das Verständnis, dass ihre Person mehr ist als ihr Körper. Dass es Wichtigeres gibt als ihr Aussehen. Dass ein schöner Körper nicht ein glückliches Leben bedeutet. Dass man auch ohne eine Größe 34 glücklich, wirklich glücklich sein kann. Dass sie es verdient haben, Essen zu genießen. Dass ihr Körper ihnen ein wundervolles Leben ermöglicht, und dass sie ihm daher etwas schulden: Nämlich Liebe und Dankbarkeit. Vielmehr aber noch dass sie wundervoll sind, ganz egal, wie sie aussehen.
    Danke, Lina. Es ist schön zu wissen, dass ich mit diesen Gefühlen nicht alleine bin.

  • Clap yo hands ´n say yeah!
    Liebe Lina – absolute Zustimmung meinerseits.
    Ich habe angefangen, deinen Blog zu abonnieren als zu Deine Liebe zu ordentlichen Burgern proklamiert hast. Ich dachte nur: DIE Frau hat Geschmack und weiß zu genießen. So eine Liebe zu Details spricht mich 1000x mehr an, als der perfekte Bikiniarsch, an den ich eh nie heraneriche…
    Bleib wie Du bist!

  • Endlich trifft den Nagel mal jemand auf den Kopf.
    Täglich wird man geblendet von Dingen, die man unbedingt haben muss gepaart mit „gesundem“ Essen und viel Sport um das perfekte Äußere zu haben. Immer und immer mehr, sogar die Mädels bei denen es schon so nahe kommt. Allerdings werden auch hier viele „Makel“ versteckt. Es geht nicht mehr um den Menschen selbst, seine Inneren Werte/ seinen Charakter, sondern nur noch um das „perfekte“ Äussere das täglich suggeriert wird und dem nun wirklich keiner entspricht und das auch jeder selbst anders bewertet. Früher wollte ich auch unbedingt so sein. Mittlerweile schaue ich nicht mehr durch die rosarote Instagrambrille (lieber in die Realität) und habe ich mich akzeptiert wie ich bin. Ich lebe um einiges glücklicher…

  • Hallo Lina,

    ich bin eine die eigentlich nicht viel schreibt und kommentiert. Aber ganz ganz fettes Danke für diesen Post. Er trifft es auf den Punkt.
    Ich trage auch 40. Habe Speck am Bauch und mein Hintern ist größer als die Norm.
    Mir wurde schon von Männern gesagt, sie finden mich zu dick. Aber genau dadurch habe ich mich selbst zu lieben gelernt und akzeptiere mich zu 100 % so wie ich bin. Es kann sein, dass ich in einem halben Jahr 10 Kilo weniger wiege, ja. Aber das nicht weil ich dem Ideal entsprechen will, sondern weil ich einfach gern Sport mache und mich gesund ernähre. Es kann aber auch sein, dass ich 5 – 10 Kilo zunehme, who cares!
    Ich bin sehr glücklich, so wie es ist. Und so wie ich mich fühle.

    LG Michelle

  • Hallo Lina,
    generell finde ich es (EGAL wie man aussieht!) besser zu vermitteln, dass man sich akzeptieren oder lieben soll, als Heidi Klum-like den oft alles nachahmenden, jungen Followern oder Fans zu erzählen, sie wären nur gut oder schön wenn sie perfekt aussehen, makellos sind und dass sie abnehmen müssen oder Muskeln am ganzen Körper benötigen?
    Und gibt es eine Regel die entscheidet, wer sich wie zu fühlen hat und dass nur Menschen, die nach unserem Gesellschaftsbild Makel haben
    über Bodypositivity sprechen dürfen? Ich denke viele Frauen, gerade auch welche mit toll trainierten Körpern haben Probleme mit ihrem Körper, wenn nicht sogar Minderwertigkeitskomplexe- oft der Grund warum sie erst anfangen so hart zu trainieren und ihren Körper zu formen.
    Wie könnte man grundsätzlich diesen Menschen absprechen, nicht über ihre (wenn auch nur für sie selbst sichtbaren) Makel zu sprechen? Natürlich mag sein, dass es auch „Influencer“ gibt, die den Trend für Likes und Erfolg nutzen wollen, sicherlich. Aber das sollte man nicht pauschalisieren. Muskulös und Dürr zu sein muss nicht schön sein, dass sagen nur die Medien und Menschen glauben es. Du musst das aber nicht. Früher galten Frauen die füllig waren als schön oder in anderen Ländern der blasse Teint oder die Bräunungsstreifen. Die anderen strecken ihren Hals, tattowieren und durchstechen ihren Körper. Andere lassen sich die Augen färben und modellieren ihren Körper. Die einen verherrlichen Bodybuilding und die anderen Essstörungen. Wer sagt was schön ist. Kann eine Frau mit Kurven nicht wunderschön sein? Und muss mir Bodybuilding gefallen? Es gibt Frauen die wollen wie Barbie aussehen und operieren sich um. Dann sehen sie aus wie Monster und lieben sich. Alles klar. Ich persönlich finde Frauen die muskulös sind wie Männer schrecklich hässlich. Sie selbst investieren Lebenszeit und Energie um so auszusehen und finden sich wunderschön. Oke, egal- solange sie sich selbst wohlfühlen. Denn dass ist das einzige das zählt. Wie du die Welt siehst. Wie du sie sehen willst und was du für dich daraus machst. Das Leben ist wunderschön. Man sollte nicht allzu viel Zeit und Energie dafür verwenden sich über diese Dinge Gedanken zu machen. Denn am Ende sollten wir glücklich sein, wenn unser Körper gesund ist und uns wertvolles Leben ermöglicht. Denn dafür ist er da. Und bei Frauen um Kinder zu bekommen- und danach muss er nicht mehr perfekt aussehen, denn er hat einen Teil seiner Aufgaben erfüllt. Perfekt sein ist keine davon.

    Alles Liebe

    Sarah

    • Ich glaub mein Artikel und deine Antwort auf das Thema, gehen in zwei völlig unterschiedliche Richtungen.

      Grundsätzlich finde ich es absurd und erschreckend, wie exessiv wir uns mit unseren Körper beschäftigen, wie fokussiert jeder mit seinen Aussehen und seinen Makeln und Unsicherheiten und Fehler umgeht.
      Super salopp gesagt: einfach mal wieder ein Buch lesen, anstatt sich vor dem Spiegel ausschließlich und stundenlang mit sich selbst zu beschäftigen und die eigene Energie darauf zu verschwenden, um Rechtfertigung dafür zu finden, warum man unzufrieden mit sich sein darf.

  • Liebe Lina,

    DANKE! Ich selber sitze so oft fassungslos vor dem Laptop, wenn ich sehe, wie du in einigen Kommentaren dafür gelobt wirst, wie du zu deinem Körper stehst. Äh, hallo? Ich vermute anhand deiner Bilder und Beschreibungen, dass deine Kleidergröße sogar noch unter der deutschen Durchschnittsfrau liegt und wir hier nicht wirklich von „einigen Kilos zuviel“ sprechen können. Was für ein verdrehtes Bild vom weiblichen Körper in sozialen Netzwerken verbreitet wird, macht mich sprachlos. Ich habe das erste Mal schlucken müssen, als eine recht bekannte deutsche Bloggerin ihren perfekten Körper im Bikini am Strand einer karibischen Insel in die Kamera hält und sich dazu in einem Blogpost über ihre Körperprobleme und Schönheitsmakel auslässt. Das ganze in einem super melancholischen, niedergeschlagenen Ton. So etwas erschüttert dann selbst mich, als eigentlich recht selbstbewusste Frau mit Kleidergröße 40 und einem von Natur aus eher stabil gebauten Körper. Was tut man mit solchen Aussagen Frauen an, die nicht so gefestigt sind in ihrem Selbstbild? Bodylove, Bodypositivity und wie die Hashtags alle heißen verkommt zu einer Modeerscheinung, zu einem Zug auf den jede Bloggerin aktuell einmal aufspringen will. Natürlich findet jeder Stellen an sich selbst, die er/sie nicht so mag – aber was für ein Bild wird mit solchen Postings bitte gezeichnet? Das hat nichts mehr mit #Bodypositivity zu tun, sondern erhöht nur den Druck…
    Also Lina, vielen Dank für diese ehrlichen Worte. <3

  • Hallo Lina!
    Spricht mir auch völlig aus der Seele. Ich kann es nicht mehr hören, dass Frauen mit Größe 40 PlusSize sind. Seit wann sind wir denn alle in unserer Wahrnehmung so weit nach unten gerutscht, dass 38 damit schon „pummelig“ bedeutet.

    Ich selbst habe letztes Jahr aufgrund von einigen Essproblemen/Intoleranzen unfreiwillig sehr viel abgenommen. Vorher trug ich eine 38/40. Diese überschwängliche Lobung meines jetzt dünneren Zustandes hat mich regelrecht wütend gemacht. Auf einmal wurde mir klar, dass einig nahstehende Personen mich für „pummlig“ und „dicklich“ gehalten haben – was sie ja jetzt offen sagen konnten, weil es ja jetzt Vergangenheit war. Ich selbst habe mich für ziemlich normal gehalten, damals war ich durch Sport etc. sogar definitiv besser in Shape teilweise.

  • Liebe Lina, du hast es so unglaublich gut auf dem Punkt gebracht, ich bin einfach nur sprachlos. Ich liebe deine Art wie du schreibst!!
    Es gibt einfach keinen Tag an dem ich nicht über meine Figur bzw. mein Aussehen nachdenke und jetzt realisiere ich wie traurig es eigentlich ist. Wenn ich durch die Stadt laufe oder im Bikini am Strand liege, kreisen ständig die Gedanken in meinem Kopf was mein Umfeld wohl von mir hält, ob sie meine „Speckröllchen“ oder meine im Gegensatz zu dem Idealmodel etwas breiteren Hüften stört, usw. Aber warum? Wozu das ganze? Wir sollten froh sein dass es uns gut geht, dass wir gesund sind und das wir hier in Deutschland in so einem Luxus leben. Wir sollten einfach zufrieden sein mit uns so wir wie sind und zwar wirklich SO WIE WIR SIND! Am liebsten würde ich einfach ganz laut Schreien, einfach alles rauslassen, mich regt das auch alles so auf, warum wird einem auf diesen ganzen Fitness oder auch Bodypositivity Instagramaccounts vermittelt das man 24/7 über seine Figur nachdenken soll, jetzt mal abgesehen davon ob es gute oder schlechte Gedanken sind. Wir sollten einfach aufhören uns mit diesen sinnlosen Sachen jeden Tag auseinander zu setzen. Wir sollten das Leben genießen. Wir sollten (wie du schon gesagt hast) lieber ein gutes Buch lesen und dazu ein Kaffee trinken an irgendeinem schönen Ort, anstatt uns ständig im Spiegel zu betrachten und zu denken ob wir jetzt mal zufrieden sind mit uns oder nicht.
    Nochmal tausend Dank Lina für den Post und für deine ehrlichen Worte!

  • Ja es ist quatsch sich über Pölsterchen aufzuregen. Ich hab sie immer gehabt, war mal mehr und mal weniger damit zufrieden. Und dann hab ich diesen Kumpel, der ständig nur Sport macht um sexy zu sein, um anderen zu gefallen und findet immer wieder was neues was ihm N sich nicht gefällt, obwohl er schon fettlos ist. Mein bestes Beispiel dafür, dass dünne Menschen trotzdem unzufrieden sind. Außerdem will ich das Leben genießen und grillen, Kuchen essen, Pizza bestellen, Bier trinken, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin.

  • Lina, ich bin dir so so dankbar für solche Worte. Sowas von auf den Punkt gebracht, was sich alle denken und keiner mal einfach raus haut.
    Generell finde ich es so befreiend deine Texte zu lesen, in denen du einem total aus der Seele sprichst. Ich denke gerade dieses Thema mal von dieser Seite aufzugreifen und rauszuschreien, was das denn verdammt nochmal soll, hilft einen ersten Schritt in Richtung echter Selbstliebe und Selbstsicherheit zu gehen.
    Danke für dich, deine Meinung und dass du sie mit uns teilst, es ist so schön sich nicht alleine zu fühlen.

  • Liebe Linda,

    Ich finde das auch oberalbern und beifallhascherig! Mit 44/46 und 95B fuehle ich mich attraktiv und genau das bekomme ich auch von meiner Umwelt gespiegelt und das voellig ohne hashtags. Wer immer was zu mosern hat an seinem Koerper trotz 36/38, der hat ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein meiner Meinung nach und nicht mit seinem Body oder ist schlicht ein Fattalkfetischist!

  • Hey Lina,
    du hast es wirklich auf den Punkt gebracht. Ich würde sofort meinen Namen drunter schreiben!
    Ich verfolge dich schon sehr lange, habe dich damals über Luiseliebt „kennen gelernt“ und bin mittlerweile unendlich begeistert von dir.
    Deinen weekly podcast finde ich großartig und ich finde gut für was du stehst und welche Ansichten du vertrittst.
    Ganz großes Vorbild, weiter so ! 🙂

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