HEUTE IST DER 8. MÄRZ – 10 PERSÖNLICHE FAKTEN ÜBER DEN WELTFRAUENTAG!

Vor über 100 Jahren, am 19. März 1911, rief die Sozialistin Clara Zetkin ein bis heute lebendiges Symbol für den Kampf der Frauen um gleiche Rechte und Chancen aus: den Frauentag. 1977 verlieh die UNO diesem Datum weltweiten Rang – und erklärte den 8. März fortan zum Internationalen Frauentag.

 

10 FAKTEN ZUM FRAUENTAG

1. Der Frauentag wurde in unserer Familie schon immer ein bisschen zelebriert. Seit ich klein bin, gratulierten mein Papa und mein Opa ihren Frauen immer mit Blumen, einem Frühstück und einer Umarmung.

2. Auch ich schicke bis heute noch immer Blumen nach Hause, einmal an meine Mama und einmal an meine Oma.

3. Eines der besten Zitate zum Frauentag 2017? Kommt von Michelle Obama.
„Success is only meaningful or enjoyable if it feels like your own.“ 

4. Ich bin stolz darauf, dass ich Feminismus und meine Weiblichkeit noch nie als Kampf gegen irgendetwas gesehen habe. Ich will nicht gegen Männer kämpfen. Ich will mich nicht einmal so sehr von ihnen abheben oder aber mich trotzig zu einem machen. Ich mag unsere geschlechterspezifischen Unterschiede. Ich will sie nicht leugnen. Ich will nur nicht an ihnen gemessen werden.

5. Darum zweifle ich auch manchmal das Wort Feminismus an und hinterfrage, ob ich wirklich eine Feministin bin oder sein will. Ich brauche irgendwie kein bestimmtes Wort für etwas, das für mich normal ist. Ich will mich damit nicht schmücken oder abheben – oder ich war mir dessen lange nicht bewusst. Denn es ist so: Für mich gibt es keine Feministen und ihre Gegner. Für mich gibt es eigentlich nur Menschen, die gleichberechtigt miteinander leben – und alle, die das nicht so sehen können? Sind Arschlöcher.

6. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Feministinnen weiblichen Support mit Mitleid an der Schwäche einer anderen Frau verwechseln. Schnell soll dann so eine Frau „aufgebaut“ oder „stärker gemacht werden.“ Feminismus ist für mich aber genau das: eine Wahl zu haben, frei wählen zu dürfen und nicht, schon wieder eine Rolle bekleiden oder ausfüllen zu müssen. Wenn ihr also eine Frau seht, die leiser, stiller oder vielleicht zurückhaltender ist, stempelt sie nicht als Hilfprojekt ab.

7. Female Support ist nicht die Abwesenheit jeglicher Kritik an einer anderen Frau. Sie ist nur die Abwesenheit von dummer, feindlicher oder verletzender Kritik, von Klischees und Stumpfsinn. Wachsen müssen wir trotzdem. Und zwar nicht, indem wir uns zusammenrotten und gegen „die Anderen“ schießen, als wären wir auf dem Schulhof und bräuchten für die große Pause einen gemeinsamen Feind, sondern indem wir uns auch die Möglichkeit geben, aneinander zu wachsen. Dazu gehört auch, sich zu kritisieren, mal zu streiten und dann an sich zu arbeiten. Dass Frauen in Chefetagen eine weibliche Kollegin aus „Mitleid“ nicht entlassen, um sie zu „supporten“, obwohl sie miese Arbeit erledigt, ist genau so falsch, wie Männer in einer Chefetage, die Frauen als Kolleginen „aus Prinzip“ ablehnen.

8. Support your local Girlgang. Feminismus ist kein Pinterest-Bild. Kein Aufnäher. Kein cooler Print. Sondern viel mehr. Und er geht in eurem Umfeld los. Fragt euch nicht, wie ihr mit dem Internet Frauen feiern oder sie unterstützen könnt, sondern wie ihr das Leben der Mädels unterstützt oder ein Stück besser macht, die in eurem Umfeld sind. Verzeiht, respektiert, reflektiert, steht füreinander ein, auch wenn es unbequem ist. Die Freundschaft einer Frau, die sich bei euch aufgehoben und sicher fühlt, die euch schätzt und dann ebenso euren Rücken stärkt, ist unbezahlbar.

9. Zu einer Girlgang dürfen übrigens auch Jungs gehören. Und nein, die müssen nicht schwul sein.

10. Einer der stärksten Monologe der TV-Kultur, der mich wirklich inspiriert hat, kommt von Ellen Pompeo, aka Meredith Grey.

„In group settings, men are 75% more likely to speak up than women. And when a woman does speak up, it’s statistically probable her male counterparts will either interrupt her, or speak over her. It’s not because they’re rude, it’s science. The female voice is scientifically proven to be more difficult for a male brain to register. What does this mean? It means, in this world, where men are bigger, stronger, faster, if you’re not ready to fight, the silence will kill you. Don’t let fear keep you quiet. You have a voice. So use it. Speak up. Raise your hands. Shout your answers. Make yourself heard. Whatever it takes. Just find your voice and when you do, fill the damn silence.“

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Comments

  • toller Post Lina! Mir gefällt auch das Zitat von Meredith sehr gut.
    Am wichtigsten finde ich, dass man sich im echten Leben gegenseitig unterstützt und nicht gegenseitig runter zieht.

    Liebe Grüße
    Dunja

  • Super Post, Lina! Ich stimme dir in allen Punkten zu und finde es schön, wie du und deine Familie den Tag zelebriert. 🙂

    Viele Grüße

    Analena

  • Guter und wichtiger Beitrag, Danke! Vor allem Punkt 4 trifft es für mich so sehr auf den Punkt. Das ist der Grund, warum ich so oft ein Problem(chen) mit „Feminismus“, dem Wort und das, was die meisten darunter verstehen, habe. Wir sind gleich und fertig. Weder lasse ich mich als Frau als nicht fähig zu etwas einstufen, noch denke ich, ich könne Dinge besser als Männer oder hätte mehr Rechte.

  • „Darum zweifle ich auch manchmal das Wort Feminismus an und hinterfrage, ob ich wirklich eine Feministin bin oder sein will. Ich brauche irgendwie kein bestimmtes Wort für etwas, das für mich normal ist. Ich will mich damit nicht schmücken oder abheben – oder ich war mir dessen lange nicht bewusst. Denn es ist so: für mich gibt es keine Feministen und ihre Gegner. Für mich gibt es eigentlich nur Menschen, die gleichberechtigt miteinander leben – und alle die das nicht so sehen können? Sind Arschlöcher.“
    Genau so ist es auch, liebe Lina. Nur leider werden diese „Arschlöcher“ nicht von allen, als solche gesehen und können sich durchsetzen. Wer also wie du an die Gleichberechtigung glaubt, wird abgegrenzt und bekommt den abwertenden Feministen-Stempel. Dabei geht es nicht um einen Kampf gegen Männer oder die Degradierung dieser. Es geht einfach und allein um Gleichberechtigung und dass Menschen nicht mehr an ihrem Geschlecht (ob weiblich, männlich, mehr rosa, ganz viel Leder, ein nicht klar definiertes Rollenbild oder was auch immer) gemessen werden.

    xx Ana http://www.disasterdiary.de

  • Toller Beitrag! Eben, es gibt einfach Unterschiede, die darf man auch benennen und sich aber auch dagegen wehren, wenn jemand versucht, einen in eine angeblich geschlechtsspezifische Rolle/Haltung zu drängen. Feminismus ist aber nicht nur ein Hashtag für Instagram, sondern das, was man noch vertritt, wenn man seine Komfortzone verlässt. Und wie man, wie du sagtest, im Alltag handelt. #girlpower, aber dann eine Frau für ihr Äußeres abwerten oder eine „falsche“ Entscheidung. Das passiert oft und geht gar nicht. Es sollte eine Bewegung sein, kein Kampf, da stimme ich zu. Und Männer sind immer herzlich eingeladen, sich anzuschließen 🙂

  • Finde, du hast genau die richtigen Worte gefunden, um zwischen Trendwelle und dem eigentlichen Sinn & Zweck zu differenzieren. Habe deinen Artikel unter meiner Leselektüre zum IWD verlinkt und hoffe, dass es mehr Menschen wie du sehen und Chancengleichheit, nicht neue Broschen, T-Shirts und schmückende Hashtags mit diesem Tag verbinden. Und dass es jeder Frau zusteht, wie sie ihre Freiheit auslebt, das ist gar keine Frage.

    Alles Liebe & wie immer weiter so,
    Linn

    https://linnmaira.com/2017/03/08/weltfrauentag-2017-iwd/

  • Ich sehe das ganz genauso wie du. Mein Problem mit dem Feminismus ist, dass viele Frauen sich dadurch kein Stück besser verhalten, als die Männer, die sie kritisieren. Stattdessen machen sie genau das selbe, nämlich halten sich für besser, wichtiger und was auch immer. Für mich hat deswegen Feminismus leider immer ein bisschen einen fiesen Beigeschmack. Eigentlich sollten wir ganz selbstverständlich in einer Welt leben, in der jeder gleich viel Wert ist und die gleichen Chancen hat, egal welchen Geschlechts.

  • Toller Post und wunderbares Zitat.
    Ich glaube es gab dazu sogar mal eine Studie im Weißen Haus, bzw. haben sich Frauen dort gegenseitig unterstützt (mit dem Wissen, dass sie häufiger unterbrochen wurden), indem sie gegenseitig die Argumente der Kolleginnen nochmals wiederholt haben um sie so zu bekräftigen – dies funktionierte wohl auch recht erfolgreich. Also auch eine Form der („weiblichen“) Untertsützung oder des Feminimus. 🙂

    xxx und einen tollen Tag,
    Tina.

    http://www.styleappetite.com

  • Liebe Lina,
    Gut dass du über Feminismus schreibst, dir Gedanken machst und nicht nur eine rosa pussyhat aufsetzt und meinst, das wäre es dann. Deine Einschätzung, dass es mit Solidarität und Support der Girlgang quasi getan wäre, teile ich jedoch auch nicht. Frauen sind heute noch weltweit, auch in Deutschland, aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. Verdienen weniger, sind häufiger Opfer sexueller und/oder häuslicher Gewalt, verzichten häufiger auf eine Karriere zugunsten der Familie. Genau deshalb brauchen wir den Feminismus noch immer!
    BHs müssen wir nicht mehr verbrennen, das System, das eine Benachteiligung von 50% der Weltbevölkerung möglich macht, hinterfragen: Mehr denn je. Darum ist und bleibt Feminismus wichtig und als junge, gut ausgebildete Frauen sollten wir solidarisch sein mit all den Frauen, für die es nicht – wie du schreibst – „normal“ ist, dass sie sich gleichberechtigt fühlen.
    Dass Donald Trump jetzt im Weißen Haus die Rechte von Frauen, über ihre Körper zu entscheiden, beschneidet, ist ein großer Rückschritt und macht mir persönlich wirklich Angst, auch sein widerwärtiger „locker room talk“. Männer, die über Frauen entscheiden, war das nicht längst vorbei?
    Ich hätte lieber gleiche Rechte als Rosen zum Frauentag und die gibt es nunmal nicht einfach so.
    Dein Blog ist ein Lifestyleblog, nicht wirklich politisch, ich weiß. Dennoch, du sendest mit deinen Texten schon ein feministisches Signal, im Sinne einer Frau, die so lebt, wie sie es für richtig hält – ich hätte mir gewünscht, dass du deine Stimme mehr im Sinne aller derer Frauen einsetzt, die noch nicht so weit sind, die vielleicht gar nicht wissen, dass sie diskriminiert werden. Wenn man Feminismus zum Thema macht, dann darf man ihn irgendwie auch nicht nur kurz anschneiden, denke ich.

    • Liebe Katharina,

      man kann Feminismus auf viele verschiedene Arten zum Thema machen, auf so viele verschiedene Arten besprechen, immer sehr viel diskutieren, immer noch einen anderen Blickwinkel sehen. Das ist natürlich gut und richtig so! Schade ist nur, wenn Frauen sich dann untereinander dafür kritisieren, wie sie es tun, dass sie es nicht so oder so oder vor allem anders tun. Es wäre viel schöner gewesen, wenn du deine Gedanken noch addiert hättest, ohne damit mich und meine gleich so abzuwerten. Das sehe ich nicht als Ablehnung von Kritik, die ist mir wichtig und ich nehme sie gern an, sondern einfach als Weise, mit anderen Aussagen umzugehen.

      Ich tue viel für das Empowerment anderer Frauen, nicht nur gemünzt auf diesen Beitrag, nicht nur im Internet und gleichzeitig nicht nur in einer Form. Du kannst den Feminismus einer Frau nicht an einem Beitrag festmachen. Und gleichzeitig sagt man in einem Beitrag nicht alles, was man über Feminismus zu sagen hat.
      Das waren einfach ein paar lose, zusammengeschriebene Momente und Gedanken von mir, aus meiner Perspektive, zu diesem Tag und vielleicht auch ein paar Momenten, den ich mit ihm verknäpfe. Wäre das hier eine Collage mit farblich abgestimmten Geschenkvorschlägen, von Blume bis Parfum, zum 8. März gewesen, hätte ich deinen Ärger wahrscheinlich verstanden, so wünsch ich mir eher, dass du mir ein bisschen mehr Horizont zugestehst und mir in meinen Beiträgen ein bisschen mehr Raum für verschiedene Perspektiven gibst, auch wenn sie dich nicht immer ansprechen und auch wenn sie einfach mal eher kurz und leicht gehalten sind, so wie dieser hier.

      Alles Liebe,
      Lina

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