TRAVEL DIARY: THAILAND INSEL HOPPING

Vier Inseln in drei Tagen. Ich bin kein Zahlenjongleur und erst recht kein Statistiker, aber durchschnittlich betrachtet hieße das: viel Sand, viele Palmen, viele Fische und ganz viel blaues Wasser. Dazu 3 Sonnenuntergänge, 2 Kilo frische Südfrüchte und ein paar Margharitas am Strand.
Unnötig zu erwähnen, dass ich meine Zusage ohne gespieltes Zögern, sondern mit einem lauten JA BITTE gab.
Nur drei Wochen später stehe ich mit meinen Habseligkeiten vor der kleinen Propellermaschine auf dem Rollfeld des Flughafens von Bangkok. Da rein? Im Ernst? Sicher, man könnte auch mit dem Bus bis zum Hafen von Trat reisen, um dann via Speedboat die einzelnen Insel zu erreichen. Dauert aber fast sechs Stunden. Je nach Verkehrslage. Ich atme also tief durch und steige ein. Immerhin verzichte ich auch bei Minusgraden auf eine Jacke, wenn es das Outfit verlangt, bezwinge das nordische Kopfsteinpflaster auf 12cm und fahre nachts allein U-Bahn. Ein Leben am Limit ist mir bekannt. Einige meiner früheren Beifahrer behaupten übrigens das Selbe.

Natürlich übertreibe ich maßlos. Denn am Ende dauert der Flug 50 Minuten und geht sowohl ohne Turbulenzen, als auch vollkommen routiniert über die Bühne. Wir landen in Trat, dem kleinsten Flughafen, den ich je gesehen habe. Hier gibt es keine Kofferbände, das Gepäck wird einzeln und per Hand überreicht, die Landebahn ist grün bewachsen und überhaupt geht es hier keinen Stress, sondern erst einmal einen kühlen Mangosaft im angrenzenden Park. Nein, ich scherze nicht.

Der Transfer vom Flughafen bis zur Anlegestelle der Speedboote, dauert mit dem Minivan (oder Taxi) gut 30 Minuten, je nach Zielort ist man noch einmal 40-90 Minuten auf dem Wasser unterwegs. 825 PS stark und bis zu 120 km/h schnell ist unser Modell. Empfehlung: je nach Wellengang einen Platz am Bug suchen, Kopfhörer rein, Musik aufdrehen und Welt ausschalten.

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KOH KOOD

Wir erreichen Koh Kood am frühen Nachmittag.  Es ist die viertgrößte Insel Thailands und liegt nahe der kambodschanischen Grenze. Wie auch die anderen Inseln des Ostens war Koh Kood bis vor kurzem noch vollkommen unerschlossen und ausschließlich mit einigen Fischerdörfern besiedelt. Die gebirgige Insel ist im Landesinneren vollständig von tropischem Regenwald bedeckt, an ihren Buchten säumen sich Traumstrände mit glasklarem Wasser. Mittlerweile gibt es an die 30 Resorts, die sich an den zwei schönsten Stränden, dem Klong Chao Beach und dem Ta Phao Beach erstrecken. Wir übernachten im Peter Pan Resort. Einer Anlage direkt am Strand, die sich gemütlich und dank der Verarbeitung mit vielen Naturmaterialen wunderschön in die Umgebung der Insel einfügt. Neben unserem Resort, liegen außerdem noch das Wendy The Pool Resort und das High Season. Mein Favorit für einen zweiten Trip nach Koh Kood (das nehme ich vorweg, ich komme in jedem Fall wieder!), wäre wohl das Wendy. Ich konnte nur kurz durch den angrenzten Bereich am Strand schlendern, aber bereits dieser Eindruck, als auch der, den ich online gewonnen habe, reichen aus, um sich zu verlieben. Die Mischung aus rustikaler Einrichtung und moderner Architektur sieht einfach fantastisch aus.

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Das wohl luxuriöseste und exklusivste Resort Thailand ist seit 2009 ebenfalls hier zu finden. Das Soneva Kiri. Allein um zu sehen, wie die Kellner via Zipline die jeweiligen Baumhäuser bedienen, möchte ich hier einmal essen. Hier tatsächlich einen Urlaub zu verbringen, bleibt vielleicht noch einige Zeit ein Wunschtraum, denn eine Nacht im Soneva Kiri kostet für zwei Personen, inklusive Frühstück, um die 1400€. (Zum Vergleich; das Wendys liegt im Schnitt bei 300-350€)

Was macht man auf Koh Kood? Genießen. Loslassen. Runterkommen. Und nur das. Auf Koh Kood gibt es nur eine befestigte Straße und keinen Geldautomaten. (Aber: WLAN! Und zwar so gut wie überall! Die Außenwelt ist, wenn gewollt, also jederzeit erreichbar). Loh Kood bietet die perfekte Umgebung um zur Ruhe zu kommen, für Spaziergänge, ausgedehnte Bäder im Ozean, entspannte Kaya- und Schnorcheltouren, für gutes Essen und entspannende Massagen. Abends laden Strandbars zu Cocktails und Live-Musik ein. Wer die Insel ein bisschen erkunden und zum Beispiel an den Wasserfällen im Dschungel baden will, der bestreitet den Weg am besten zu Fuß, denn selbst für geübte Motorradfahrer, sind die schmalen Dschungelpfade eine Herausforderung. Übrigens: Es macht Sinn sich vorher über den Wasserstand im Landesinneren zu informieren. bei unserem besuch hatte es bereits mehrere Wochen nicht geregnet und die Wasserfälle lagen leider trocken.

Es hat einen Spaziergang am Strand und eine halbe Margharita gebraucht, um mich vollkommen in Koh Kood zu verlieben. Falls ihr noch einen Spot für den Honeymoon sucht, den Traum von einer einsamen Insel und luxuriösen Resorts habt, bei Sonnenaufgang die erste Kokosnuss trinken (genau das habe ich gemacht, als die folgenden Bilder während der Morgendämmerung entstanden sind) und eine Woche lang keine Schuhe tragen wollt: genau hier, ist der perfekte Ort dafür.

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KOH MAK & KOH WAI

Ein Tipp für alle, die neben Einsamkeit auch auf Abwechslung während des Traumurlaubs bauen: für einen Tag mit dem Speedboot durch die Inselgruppe kreuzen! Unser erster Stop ist Koh Mak, eine kleine Insel, die gerade vom Tourismus entdeckt wird. 78% der Insel sind im Besitz dreier Großfamilien, die die Insel bewirtschaften. Etliche kleine und preiswerte Bungalowresorts (zumeist Familienbesitz) sind bereits vorhanden. Auf Koh Mak leben etwa 450 Thais, es gibt einen Minimarkt, eine Polizeistation, eine Schule und einge einfache Restaurants. Schönster Spot: Die Aussichtsplattform, von der aus man kleine Snacks und einen fantastischen Blick genießen kann.

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Von Koh Mak aus bietet sich ein Schnorchelausflug nahe der Insel Koh Wai an. Ganze Fischschwärme strömen auf mich zu, als ich vom Boots aus ins 25°C warme Wasser springe und später an der Oberfläche treibe. Wir haben Glück, fast 1 Stunde lang schnorcheln wir allein vor Koh Wai, genießen die Wellen und die Farbenvielfalt, bevor wir zum späten Mittagessen aufbrechen, denn als ich die Leiter zurück an Bord klettere, legt ein riesiges Touristenschiff mit 50 Personen an, die kurz darauf den Ozean aufwühlen.

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SonnenbrilleCeline, Audrey kohmak_lina_mallon_inselhopping_thailand_5

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KOH CHANG

Es dämmert schon, als wir auf Koh Chang ankommen und unser Boot anlegt. Koh Chang heißt wörtlich übersetzt „Elefanteninsel“, was auf die natürliche Form der Insel zurückzuführen ist, es ist außerdem die größte Insel der Gruppe und außerdem die domestizierteste. Hier fahren Tuk Tuks, Mopeds, Autos und Lastwagen, es gibt Cafés, Restaurants, Supermärkte und unzählige Hotels, selbst ein reges Nachtleben wird betrieben.

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Vielleicht genau die richtige Insel für eine Reise mit ein paar Freunden oder ein Spot für ein oder zwei Übernachtungen, bevor es zurück in die Einsamkeit nach Koh Kood ginge, denke ich, als ich im Abendlicht am Ozean entlang schlendere. Die Lichter der Bars säumen den Strand, auf den Straßen wird es lebendig und laut, Locals bieten Streetfood an, ich sehe Feuerschlucker und Akrobaten. Mit dem Bus oder kostengünstiger per Pick-Up Taxi oder Mietroller, lässt sich die Insel einfach erkunden. „Was machen wir heute?“, frage ich meinen Guide beim Frühstück. „Wir sehen uns die Mangrove Plantagen an – und essen noch einmal gut.“ ich glaube, besser kann man Thailand gar nicht kennen lernen. Eine gute Zeit, noch besseres Essen und wenig Pläne haben.

Wir verbringen nur eine Nacht auf Koh Chang, bevor die täglich pendelnde Autofähre uns zurück zum Flughafen nach Trat bringt. Um 19:00 Uhr geht mein Flieger zurück nach Bangkok. „Brauchen Sie noch etwas?“, werde ich beim Auschecken an der Rezeption gefragt. „Ja, Zeit… ich brauche viel mehr Zeit.“ Für all das hier. Fürs Reisen. Für Thailand.

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Ich hoffe ihr habt die Bilderflut genossen und ich konnte euch anstecken. Thailand, wir sehen uns im November! Spätestens dann werde ich hoffentlich zum Lichterfest zurück sein! 

 

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