TRAVEL: FALL IN LOVE WITH SOUTHAFRICA

Man sagt das Leben sei im Groben das, was passiert, während du ganz andere Pläne machst. Und Verlieben sei am Schönsten, wenn du es nicht vorhast. Das klingt auf den ersten Blick wie eine zu einfachen, fremden Weisheit, die Pinterest oder Oma  zur eigenen Tasse Kaffee zusteuert, aber ich komme nicht umhin zuzugeben: jedes Wort ist wahr.
Ich hatte nicht geplant in diesem Jahr noch nach Südafrika zu fliegen und wenn, dann wollte ich unbedingt einmal Kapstadt sehen. Vielleicht im nächsten Frühling. So viel zum Plan, denke ich, als ich meinen Boardingpass abhole, mein Gepäck aufgebe und mich auf die kommenden zwölf Stunden Flug vorbereite (vorbereiten … sagen wir ich kaufe im Duty Free eine große Packung Kinderschokolade und ein Nackenkissen). Nach einer überraschend ruhigen und komfortablen Nacht im Airbus von South African Airwais und der Landung in Johannesburg, trennen mich noch 350km von unserem Finalziel. Madikwe.
Was ich in dem Moment noch nicht weißt: Es sind auch die 350km, die mich von einer der schönsten Erfahrungen meines Lebens trennen .. in den nächsten Tagen werde ich all meine Erlebnisse, Gedanken und mitgebrachten Eindrücke hier teilen. Der folgende Post? Stimmt hoffentlich ein …

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MADIKWE

Jede großartige Story beginnt mit dem Satz: „Ich hab da eine Idee..“
Die Idee aus dem brach liegenden Land im Nordwesten Afrikas ein Reservat zu machen entstanden zwischen 1991 und 1998. Während der “Operation Phoenix” wurden 28 Tierarten, insgesamt mehr 8000 Tiere, in den Madikwe Park umgesiedelt, um ihren Bestand zu schützen und zu verbessern. Das Projekt geht auf: Die Elefantenpopulation hat sich in den letzten Jahren um 250 Tiere vergrößert. Mittlerweile bietet Madikwe eine unglaublich reiche Tierwelt, die von den berühmtem Big 5 (Löwe, Nashorn, Büffel, Leopard & Elefant), bis hin zu Antilopenarten, Nilpferden, Geparden und Krokodilen. Auch die Vegetation des Madikwe Parks ist spannend: die trockene Kalahariwüste trifft auf das dicht bewachsene Buschveld. Für viele außerdem ein absolutes Plus: Das Madikwe Reservat ist im Gegensatz zu den größten Teilen des Krügernationalpark absolut malariafrei.

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LODGES

Wer in Madikwe auf Safari geht, darf sich auf atemberaubende Unterkünfte einstellen. 32 individuelle Lodges, die meisten intim und persönlich angelegt, mit wenigen Zimmern und sehr hochwertiger Einrichtung ausgestattet,verteilen sich auf 75.000 Hektar Land. Ich schlief in der Buffalo Ridge Safari Lodge  und hatte auf die Gelegenheit für zwei weitere Nächte in Jaci’s Tree Lodge zu verbringen. Über beide Unterkünfte werde ich in dieser Woche noch ausführlich berichten, kann aber jetzt schon einmal sagen: ich habe mich selten so abgeholt gefühlt, wie in Madikwe. Ich steige aus dem Jeep aus, lasse meine Tasche fallen und: bin da. Nicht in einer künstlich angelegten Umgebung, sondern mitten im Busch befinden sich die meisten Zimmer der Lodges. Gerade in der Buffalo Ridge Lodge bot sich mir ein Ausblick, den man fast schon als surreales Schauspiel bezeichnen könnte. Während das Gepäck noch mitten im Flur steht, ziehe ich Jacke und Schuhe aus, öffne die Tür zur Terrasse und bin: irgendwo in Afrika ..

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FOOD

Wieso hab ich eigentlich noch nie von der südafrikanischen Küche gehört? (Kardiologen und Vegetarier müssen an dieser Stelle kurz weiterscrollen). Während ich morgens meist noch verhalten mit frischem Obst und einem Tee in den Tag startete, ließ ich ihn jeweils abends mit fabelhaften Fleischgerichten ausklingen, besonders Rind– und Lammfleisch, geschmort, gegrillt oder gebacken. Das klassische Boma-Dinner findet mitten im Busch und unter freiem Sternenhimmel statt. An einer langen Tafel sitzt man bei Kerzen– und Öllampenschein, hört das Feuer knistern und stößt gemeinsam auf die meistens 4 Gänge an. Wer Südafrika besucht kommt außerdem nicht an einem Glas Wein vorbei. Ich habe innerhalb der Woche eine ziemliche Schwäche für Ruby Cabernet aus der Region Olifants River entwickelt – unbedingt probieren!

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KLIMA

Madikwe ist durch das lokale Steppenklima geprägt. Im Winter gibt deutlich mehr Niederschläge als im Sommer. Ganz anders als bei uns im europäischen Raum ist der Juni mit 12,4°C Durchschnittstemperatur der kälteste Monat im Jahresverlauf, während mit 24.7 °C der Januar der wärmste Monat des Jahres ist. Übrigens: neben leichten Sommerstoffen ist es immer eine gute Idee auch an einen bequemen, übergroßen Cardigan zu denken. Gerade nach oder vor Sonnenuntergang wird es schnell kühl in der Steppe und aus der lauen, angenehmen Luft, ein frischer Wind.

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RANDOM FACTS

1. In Südafrika gibt es 11 verschiedene Sprachen und mehr als 42 Dialekte
2. 20% der weltweiten Goldressourcen finden sich in Südafrika
3. Zwei Friedensnobelpreis-Gewinner lebten in Südafrika lange Zeit in der selben Straße: Nelson Mandela und Archbishop Desmond Tutu
4. Den höchste Bunge-Jump der Welt kann man hier aus 216m Höhe machen
5. Der luxuriöse Zug der Welt kommt nicht aus dem Orient, sondern ebenfalls aus Südafrika, der Rovos Rail
6. Mehr als 2000 Schiffwracks liegen an der Südküste des Landes, die meisten sind älter als 500 Jahre
7. Nur in 12 Ländern auf der Welt ist das Trinkwasser wirklich genießbar, die Wasserqualität in Südafrika belegt weltweit den dritten Platz.
8. Südafrika ist der größte Produzent für Macadamia Nüsse, 38% der in Deutschland verzehrten Nüsse kommen hierher. (Also bei jeder dritten Nuss dran denken!)
9. Die zwei großen Leidenschaften der meisten südafrikanischen Männer: Fußball und deutsche Autos (das meistverkaufte Auto ist der VW Golf)
10. Ein Überbleibsel aus der Kolonial-Zeit: auch in Südafrika fährt man auf der linken Seite der Straße

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